Weihnachten i Skals

Hej alle miteinander!
Ich habe ja schon lange nix mehr vonmir hören lassen. Dafür entschuldige ich mich ganz sehr. Jetzt sitze ich gerade wieder im Zug und fahre in mein geliebtes Dänemark.  Seit meinem letzten Update hatte ich Besuch aus der Heimat und habe eine Woche den Luxus von Familienbesuch und gaaaanz vielen Ausflügen genossen. Passend dazu war an meiner Schule OSO, also eine Art Berufswunsch-Erkundung, und ich hatte verhältnismäßig viel frei und konnte die Zeit mit meiner Familie genießen. Dazu schreibe ich noch mal einen extra Post, denn natürlich habe ich in dieser Zeit viele neue Seiten und Orte von Dänemark entdeckt!
Danach kam Weihnachten. Und ich muss schon sagen, Weihnachten an einem Internat als Lehrer und Betreuer ist echt nicht einfach. Ständig ist irgendetwas los, man muss sich Themenabende ausdenken, einfache Backrezepte, Bastelein, es müssen Weihnachtslieder gerlernt werden, den Unterrichtsstunden muss auch noch ein weihnachtlicher Hauch verliehen werden….. puhhhhh das war nicht leicht. Abends hatte ich auf einmal noch jeden Tag „Aufsicht“ (das ist natürlich nicht ganz richtig. Fernsehen können meine Schüler schon noch alleine, ich war also quasi nicht wirklich von nöten, aber ich habe die Filme selber gern angesehen und meine Kollegen haben mir sozusagen die Aufgabe übertragen. Es hieß dann immer „Klokken syv tredje Julekalender med Lisa“) beim Julekalender. Das ist wie ein Weihnachtskalender, bloß im Fernseher. Jeden Tag kommt eine Folge. Es gab 2 Fernsehsender die dass anboten und so wurde das ganze natürlich gesuchtet bis zum geht nicht mehr. 😊
Jaaaaaa, wir hatten sogar schnee :)


Die Weihnachtszeit fing an, in dem ich in den Zimmern meiner Schüler Weihnachtskalender verteilt habe. Meine Familie hat ein rießen Paket mit ganz vielen Weihnachtskalendern verschickt und ich konnte nun in jedem Zimmer einen Kalender austeilen. Natürlich nur mit den Worten „Husk: jeg er en nisse. Nisse ser alt. So do not cheat on a Christmas calender!” Ja, mein Dänglisch habe ich inzwischen perfektioniert. Meine Schüler sind inzwischen auch daran gewöhnt, dass ich einen Satz in dänisch beginne und auf englisch ende. Oder vier Sätze Dänisch, einen Satz Englisch und danach weiter dänisch rede. Das geht alles 😊

Ziemlich schnell kam das Wochenende vom ersten Dezember, an dem wir viel gebacken haben (wirklich übermäßig viel, musste ja alles für 150 Mann reichen!) und einen Weihnachtsbaum dekoriert haben. Auch habe ich hier das erste mal Julekalender gesehen (und gestaunt wie viel (nämlich alles) ich verstanden habe und wie cool das alles ist!) Meine Schüler, nicht darauf vorbereitet dass ich das wirklich alles mitschneide, mussten ein paar mal lachen. Das erste mal musste ich die Leinwand im Auditorium selbst anschalten und auf Fernseher umschalten. Es hat eine Weile gedauert und der Film lief schon seit einer Minute. Als ich es dann endlich anhatte, hatten wir keinen Ton. Ein Schüler hat es zum laufen bekommen und ich bin im ziemlich glücklich um den Hals gefallen. Seit Wochen erzählen mir alle wie cool das ist, nun wollte ich es selbst erleben. Erster Lacher der Schüler. Und wenn es dann (mal wieder) an der spannendsten Stelle aufhörte und ich bis morgen warten sollte und verzweifelt da saß, kam der nächste Lacher. Ja, wir hatten schon ziemlich viel Spaß beim Julekalender.
An dem Sonntag hatte mich eine Kollegin zu sich eingeladen. Zuerst ging es ins Theater, einem französischen Weihnachtstheater, das sehr interaktiv ausgelegt war. Es war „Englestuen“ (oki das ist jetzt Dänisch, heißt so viel wie Engel-Stube (????m bin mir gerade gar nicht sicher ob man das überhaupt übersetzen kann….). In dem Theaterstück war dann alles auf Französisch. Wir (meine Kollegin und ich) mussten für ihre Familie ein klein wenig übersetzen, aber es war echt cool. Wir lagen in einem rießengroßen Bett und haben eine Geschichte erzählt bekommen, mussten wie unser Traum einen Gang unter dem Bett lang kriechen um zur Traummaschine zu gelangen, wo wir Traumperlen herstellten. Dabei gab es ganz viele Schauspieler und Geschichten. Danach ging es zu ihrem Haus, wo ich mit ihrer Familie Aebleskiver aß und Tee trank. Mit den Jungs wurde danach Lego gespielt und später habe ich ein Räucherhaus zum selbst bauen ausgepackt, dass ich als Gastgeschenk mit hatte (danke Omi!) zusammen mit ihren Kindern habe ich das auch gleich zusammen gebaut. Später ging es dann wieder nach Hause 😊
Dort habe ich gleich die Nisse versteckt. Papierwichtel die die Schüler jeden tag finden mussten um schokolade zu bekommen. Die Hinweise waren natürlich auf Englisch, Dänisch, Deutsch, Polnisch, Thai und viel mehr. Wir sind eine internationale Schule mit vielen Nationalitäten!

Thai, Dänisch, Enlisch - wenn ich die Nisse verstecke will ich, dass die Schüler einander helfen und sehen, wie cool es ist so unterschiedliche Kulturen zu sein!

spontane Kakao Party mit den Schülern um zu feiern, dass Weihnachten ist :)

Am 6.12 (ersteinmal der Schock: es gibt keinen Nikolaus in Dänemark!) gab es einen Weihnachtsausflug mit der ganzen Schule nach Aarhus. Eine Lehrerin fragte mich, ob ich mit der Kulturklasse gern noch länger in Aarhus bleiben möchte um ein Theaterstück zu sehen. Freudig stimmte ich zu, mir wurde ja schon von 3 Lehrern versichert dass ich mit komme. Naja, am Montag sagte mir dann der Lehrer, der eigentlich die Busse gebucht hatte, dass sie keinen Platz für mich haben. Da war ich erstmal etwas eingeditscht. Zum krönenden Abschluss ist an dem Tag noch mein Handy kaputt gegangen. Irreparabel. Na klasse. Meine liebe Familien versuchte nun also in Blitzgeschwindigkeit mir ein neues Handy heran zu organisieren und ich musste das mit dem Ausflug regeln. Die Theaterkarten hatte ich ja schon. Also musste fix ein Plan B her. Zugverbindung und Busverbindung wurde herrausgesucht aber nicht gebucht (250 Kr!!!!!) und dann in Aarhus ohne Handy, keine Absprechmöglichkeiten, kein Verlaufen da kein Google Maps…. Naja zum Gück kenne ich mich in Aarhus inzwischen so gut aus wie in Chemnitz, da macht mir das nix mehr. (Hoffte ich).
Am Dienstag war ich mit meiner Outdoor-Adventure Klasse Schlittschuhlaufen und Flödeböller essen 😊. Und dann kam Mittwoch. Zum Glück zog mich der Bus-Buch-Kollege schon „dänisch-zeitig“ also 2  Stunden vor Abfahrt zur Seite und meinte das ein Schüler krank ist und ich jetzt doch mit dem Bus fahren könnte. Zum Glück 😊
In Aarhus gingen wir zuerst shoppen wo ich einige Weihnachtsgeschenke kaufte und die Zeit nutzte um mir die Stadt noch mal anzusehen. Ob ich dort noch mal während meines Freiwilligendienstes hinkomme ist ja ungewiss. Es sind noch 5 Wochen in denen ich nicht so viel Freizeit habe. Aarhus ist wirklich wunderschön.
Zum Shoppen musste ich mich aber erstmal von meinen Kollegen abseilen. In Dänemark werden meist Gruppenaktivitäten gemacht, es ist ja mehr Hygge und sozialer. Aber ich wollte diese Zeit noch einmal kurz für mich haben. Später haben wir uns dann alle wieder getroffen um zu den Gamle Byen zu gehen. Das war auch sehr schön, mit meinen Schülern, im Dunkeln und mit all dem Jule-Schmuck. Später, als es richtig dunkel wurde, war es weniger schön, denn wie im richtigen 18 JH gab es nicht gerade viele Straßenlampen und dafür ungünstiges Pflaster…. Also voll Lisa gerecht. :/ Ich bin also von einem Ende des Parks zum ausgang getigert und habe alle verlorenen Schüler eingesammelt. Ein Schüler sah mich ganz verwundert an „Wie spät ist es?“ Meine Antwort: „Es ist nahe genug an der Schließzeit um ein deutsches Mädchen zu stresssen“ wurde belacht und mit einem „Dann sollten wir wohl wirklich gehen“ quittiert.
Den Gamle By :)

Danach ging es mit der Kultur-Klasse zu einer Dachterrasse mit einem verglasten Boden, wo man auf die Fußgängergasse hinunter schauen konnte. Also schon echt cool 😊 Danach zu einem meiner Lieblingsorte in Aarhus: Aarhus Streetfood. Sehr lecker 😊 Og skolen betale! (Die Schule zahlt, die Lieblingsworte einer jeden Freiwilligen 😊)
Und zu guter letzt ging es für uns in ein sehr komisches, leicht verstörendes, witziges Theaterstück. Es war beschrieben als ein Erlebniss für die Sinne, das die Zuschauer einbindet und einem die Schöhnheit des Lebens näher bringt. Wir hatten alle Audioguides mit Kopfhörern um und liefen so zusammen mit der Gruppenleiterin und den Schauspielern durch einen Teil der Universität Aarhus. Die Schauspieler waren immer entweder halb Nackt, hatten verwechselte Genderrollen und machten komische Sachen (auf dem Boden herumkugeln, im Kreis rennen….) es war sehr lustig aber gar nicht dass, was wir erwarteten. Das alles endete in dem wir auf einer Dachterrasse über dem Hafen im Regen und Flutlicht in raschelnden, zerrissenen, silbernen Regenponchos tanzten. Es war wirklich interessant, aber nicht die Art von Theater, die ich bevorzuge (eins der besten Theaterstücke in denen ich je war, ist die Leiden des jungen Werther auf Französisch, das könnte daran liegen dass ich einfach die Geschichte liebe.)
Nachdem wir also ziemlich spät wieder in der Schule waren, ging es ins Bett und am nächsten Tag weiter mit dem Julestress. Ich habe jetzt 2 Stunden mehr die Woche Unterricht, also nur noch einmal bis halb drei und danach immer bis um vier oder um halb sechs.  Das nächste Wochenende hatte ich zum Glück frei, also einen Tag lang, da alle Schülr nach Hause mussten. Wir hatten die feierliche Verabschiedung unseres Direktors und ich konnte mich noch die folgenden Tage von dem guten Essen ernähren. Am Sastag bin ich dann nach Viborg gefahren, ich wollte über den Weihnachtsmarkt ( 6 Buden und ein Tannenbaum) bummeln. Viborg rümt sich, die beste Weihnachtsstadt Dänemarks zu sein. Der Weihnachtsmarkt war für deutsche Verhältnisse aber ziemlich klein. Dafür habe ich die bisher besten Aebleskiver (kleine runde Pfannkuchen mit Apfelfüllung) gegessen. Soooo lecker. Danach wollte ich mir eine Aebleskiver Pfanne kaufen, also Souvenir und um die auch zu Hause machen zu können. Nur leider habe ich keine gefunden……. Trotzdem lag zum Glück zu Weihnachten eine unter dem Weihnachtsbaum und ich konnte erst einmal Aebleskiver für meine ganze Familie backen. Das war cool!
weltbeste Aebleskiver.... aber dank meiner Familie kann ich die jetzt genauso gut. 

Jap, das ist ein Weihnachtsmarkt. Wohlgemerkt in der "Weihnachtsstadt Dänemarks" (den Namen haben sie sich denke ich selbst gegeben)

Später bin ich also wieder nach Hause gefahren (Haaaa, und habe fast den Bus verpasst) und habe meine Stunden vorbereitet.
Ja, Lehrerzimmer für mich alleine.....

..... das heißt mit rießen Kakao Tasse, gebrannten (überteuerten) Mandeln und wilden Haaren kann es los gehen! Der Unterricht bereitet sich nicht von alleine vor.

Diskussionen über Die Schönhet der Dänischen Sprache? Haben meine Kollegen aufgegeben. Dänisch ist und bleibt die schönste Sprache. Und um das zu bekräftigen habe ich das hier mal im Lehrerzimmer aufgehängt....

 Am nächsten Tag musste ich Arbeiten, meine Schüler kamen zeitig und wir haben einen Weihnachtsmarkt aufgebaut. Die Projektklasse hatte das organisiert und gemeinsam wollten wir Geld für KidsAid sammeln. Also habe ich Tische geschoben, Girlanden aufgehängt, Girlanden gebastelt und und und. Am Ende war alles absolut klasse! Ich habe gelost (und ein paar schreckliche grüne Handschuhe gewonnen) und Aebleskiver gekauft (mein dänisches Lieblingsweihnachtsgericht). Danach habe ich mich sogar noch getraut und beim dänischen Bingo mitgemacht. Mit den Zahlen stand ich ja etwas auf Kriegsfuß…. Naja jetzt nicht mehr.
all die Tische habe ich geschleppt! alleine! Aber dafür lief das Bingo ja auch echt klasse....

Zaghaft habe ich mich neben meinen Kollegen gesetzt, der auch teilnahm. Er sah mich nur kurz an, und musste lächeln. Ich erklärte ihm, dass ich es gern versuchen wollte. Bingo ist in Dänemark eine Art Nationalsport, alle lieben es und es wird immer gut besucht. Willst du, dass auf deinem Fest was los ist, machst du Bingo. Uns gegen über saßen zwei ältere Damen, und mein Kollege (wie ich im SKALs Shirt) erklärte, dass ich eine Lehrerassistenz aus Deutschland war. Und das ich jetzt fließend dänisch sprechen würde. Ich habe das ganze erstmal versucht abzustreiten, aber das war wohl eher kontraproduktiv….. Danach ging es auch schon los. Es war echt schwer für mich, ich hatte nur eine Platte und musste mich trotzdem tierisch konzentrieren. Trotzdem habe ich gewonnen. Das erste mal hatte ich eine volle Reihe. Zaghaft habe ich Bingo gesagt, und meinem Kollegen sind fast die Augen rausgefallen. Als es kontrolliert wurde (von einem meiner Schüler) hatte ich ganz schön Herzklopfen. Das war bestimmt falsch. Als sie mir auf die Schulterklopfte und sagte „Wow Lisa, I am impressed“ gewann ich einen riesen Topf Hundefutter. Den habe ich später noch verkauft 😊 Danach habe ich noch einmal mit einer vollen Platte gewonnen. Der Preis war eine selbstgehäkelte Monstergroße Decke von der Tochter meines Direktors. Sie wohnt in Afrika und die Decke wurde extra hergeschickt. Unnötig zu sagen, dass sie auch noch super weich kuschelig und echt schön war. Die wollte ich gewinnen! Leider hat man da ja relativ wenig Einfluss drauf. Als ich dann aber das letzte Plättchen auf meine Bingo Platte legte und Bingo sagen wollte, sagte die Dame mir gegenüber schon laut und aufgeregt BINGO!!!!! Ich also ziemlich traurig aufgeschaut. Jetzt war sie schneller als ich. Dabei sah sie mich nun aufgeregt an. „Tschuldige ich freu mich nur so für dich! Und du warst soooooo langsam….“ Wir lachten beide, und ich ging mit der Decke und einem Kosmetikpäckchen. Die nächste Woche war verhältnismääßig unspektakulär, es gab wie immer viel zu tun. Montags habe ich Lebkuchenhäuser mit meinen Schülern gemacht, als Abendaktivität während meiner Spätschicht. Zum Glück hatte ich etwas mehr Süßigkeiten mitgebracht als wir eigentlich gebraucht hätten, wir haben echt viel schon vorher gegessen.




Dienstag haben wir in Outdoor über offenen Feuer gekocht, gebrannte Mandeln, Curry und Punsch


Donnerstag hatten wir internationen Weihnachtsabend, der international Club (den ich ja auch betreue)  hat sehr viele Kekse und Weihnachtsbrötchen gebacken, die nun noch verziert werden mussten und die wir dann alle gemeinsam gegessen haben. Mehrere Lehrer waren krank und ich musste kurzfristig (wirklich kurzfristig, manchmal wurde ich auf dem weg zu meinem eigentlichen Unterricht abgefangen, mir gesagt wo ich jetzt eigentlich hin sollte und dann stand ich vor einer Klasse, musste im Computer schauen, was der Lehrer machen wollte, und habe einfach los gelegt. Ziemlich spontan und für beide Seiten echt lustig. 😊 In meinem Deutsch Unterricht habe ich das meistens gelöst, in dem ich über Weihnachten geredet habe, Räuchermännchen vorgeführt habe (iiiiiiiiihhhhhhh Lisa das stinkt! Wie kann das für dich nur nach Weihnachten riechen???) und wir einen kurzen Weihnachtsfilm mit Aufgaben geschaut haben.
Einen Dank an meine Oma's die mir so süße Räuchermännel geschenkt haben! In meinem Zimmer liefen sie non Stop :)
Abends wollte ich nach dem Julekalender noch etwas im Lehrerzimmer entspanen und habe dort einen Flok Schüler angetroffen. Als ich begann Julehjerter zu falten wurden sie mir weggenommen mit den Worten ich müsste jetzt echte dänische Kultur sehen. :D Danach haben wir also einen Film gesehen.
Julehjerter

Freitag ging dann der richtige Stress los. Terminsproever, Zwischenprüfungen. Ich war in 5 von 6 Diensten als Prüfer eingeteilt, etwas das bei allen Lehrern ein verdutztes Gesicht und bei meiner Mentorin ein ärgerliches „Das ist viel zu viel“ hervorrief. Naja, den Dienstplan kann ich nicht ändern…. Und so stand ich Freitagmorgen (Fun Fakt: 3 Tage zwischenprüfung, mein Schichtbeginn war 7:35. Ich war kein einziges mal pünktlich…… 7:40 ist ja fast pünktlich…..) nicht ganz pünktlich, ausgerüstet mit einem rießen Kakao in der Sporthalle. Und sah mich einem riesen Problem gegenüber. Prüfungen werden am Computer geschrieben. Das Wlan ist aus, jeder Schüler hat ein eigenes Lan Kabel mit Internet und genau den seiten die nur er benutzen darf. Und natürlich auch noch Strom. Der Fusßboden war also voller Kabel. Alle oderntlich vertapt, aber ich bin soooooooo oft hingefallen. Und unser Technik-Chef war ziemlich sauer…..
Meine Aufgaben bestanden darin, panische Schüler zu beruhigen bis sie fachliche Technik Hilfe bekamen. Klar, wenn die Prüfungen am Computer geschrieben werden geht bei 40 von 150 irgendwas nicht…….. Somit war die erste halbe Stunde um. Danach langweilte ich mich bis irgendjemand irgendeine Frage hatte, schrieb Toilettenlisten und brachte allen etwas Obst. Ich bin also mit einem kleinen Trolley durch die reihen gezogen und habe allen Äpfel oder Bananen gebracht. Wenn jemand ein zu verzweifeltes Gesicht machte konnte ich hin gehen und ein „You can do this“ murmeln. Nach 4 Stunden war es zum Glück vorbei 😊 Ich hatte also schon um eins aus und konnte mein Zimmer putzen.
Samstag organisierte ich eine Mathe und Physik Lerngruppe da diese Tests auch am Montag und Dienstag anstanden und ich wusste wie viel Panik einige Schüler davor hatten. 3 Stunden lang habe ich fragen beantwortet, mir Aufgaben ausgedacht, Altprüfungen ausgedruckt und einige Sachen die schon dran kommen aber noch nicht behandelt wurden erklärt. Wir hatten eine Hygge Zeit mit Schokolade und Rhababerlimo aber am Ende war ich fertig.
Lernen lernen lernen...... Physik zusammen mit den Schülern. Ich habe abgefragt, mir den Mund fusslig erklärt, Zusammenfassungen geschrieben und viel mehr. 

Dieses Wochenende war besonders für mich. Ich wollte einen Tag lang nur dänisch sprechen. Am Ende habe ich es das ganze Wochenende lang durchgezogen, 50 Stunden lang nur dänisch sprechen, dänische Bücher und dänische Filme. Das war so cool und ich war selbst von mir überrascht. Für meine Schüler war das ganze eine Umstellung, aber es ist uns allen ganz gut bekiommen denke ich 😊 Ausnahme: Meine Nachhilfe stunde war au englisch da es für die Internationalen Prüfungen war.
Doofer weise war der Alarm kaputt, und ständig hatten wir einen Fehlalrm. Jedes mal musste mein Kollege oder ich hinsprinten, das ganze aus machen, rum telefonieren und die Türen abgehen. Das war echt nervig.
Sonntag haben wir dann noch mal Bingo gespielt. Zuerst auf dänisch, danach auf Deutsch (gut oki das war dann wohl auch eine kurze Ausnahme) und danach International. Mein Kollege (der es so gar nicht mit Deutsch und anderen Sprachen hat) bemühte sich also, wild alles zu wechseln. Neben dänisch, deutsch und Englisch hatten wir auch zahlen auf dänisch und spanisch. Das war echt cool.
Außerdem hatte ich an dem Wochenende einen kleinen Gast: eine verlaufene Katze die seit Tagen auf dem Campus rumstreunerte und von den Schülern mit Keksen gefüttert wurde. Sie durften sie aber nicht mit auf die Zimmer nehmen und es war so kalt draußen. Also durfte ich sie ins Gästehaus mitnehmen und am nächsten Tag wurde der Besitzer gesucht. Mit der Katze wurde natürlich auch nur dänisch geredet :)


Montag gingen die Zwischenprüfungen mit Mathe und Deutsch weiter. Müde und unpünktlich stand ich also wieder mit meinem Kakao in der Sporthalle und war mehr oder weniger bereit…. Ich hatte meine 3 Spätschicht infolge hinter mir, zwei waren unplanmäßig weil ich für jemanden einspringen musste. Und eine folgte ja noch. Hier habe ich diesmal auch Umarmungen verteilt, einige waren so fertig. Das Leistungslevel in Dänemark liegt zwar unter dem Deutschen, aber hier wird auch ganz anders mit Stress umgegangen.
Außerdem waren dass die ersten Internationalen Examen. Dabei müssen die Schüler auf Toilette begleitet werden…… Das war auch mein Job. Ich habe an diesem Tag bestimmt 50 Schülern beim Toilette gehen zugehört….. Zwischen durch war auch noch eine Toilette kaputt. Also war ganz schön was los. Nach dem Mittag ging es auch gleich weiter mit Deutsch und um fünf war alles vorbei.
Abends ging es dann zum Weihnachtsdekoschmückwettbewerb (Hahhhaaaaa, das heißt wirklich so) Die Schüler mussten ihre Wohnheime schmücken und Weihnachtslieder oder ein kleines Programm einstudieren, mit dem sie zwei Kollegen und mich (verkleidet als Weihnachtsmann) überzeugen musste. Die besten bekamen einen Preis. Das war sehr lustig, und gleich danach konnte ich alle Schüler ins Bett bringen. Spätschicht Nummer vier war auch gebongt.
Dienstag stand dann noch Physik und Englisch an. Physik lief wie immer, das war gut. In Englisch hatte ich einen Kollegen, der für die internationalen Exmane verantwortlich ist. Von ihm bekam ich erklärt, dass ich eigentlich während der Prüfungszeit als Prüfer nicht sitzen und nicht ruhig stehen bleiben darf. Ich muss die ganzen drei Stunden durch die Gänge laufen und Patroulieren. Ich darf nur still stehen wenn ich Schüler aufs Klo begleite…… Das war vielleicht hart.
Danach saß ich geschafft mit einem neuen Kakao im Lehrerzimmer und feierte innerlich, dass die Prüfungen vorbei waren. Ich konnte jetzt packen und mein Zimmer putzen…. Als mich mein Kollege anlächelte. Chorprobe! Wie konnte ich das nur vergessen! Der Chor (bestehend aus allen Schülern) probt für den Gottesdienst morgen! Also fix ins Auditorium geflitzt, aber da war niemand…. Erst als mir meine Schüler mit Anorak entgegen kamen, erinnerte ich mich, das wir in der Kirche probten. Zum Glück nahm mich mein Kollege mit. Das war sehr schön. Danach war ich mit ihm die Preise für den Wettbewerb einkaufen, und Abends hatten wir Weihnachtsfeier. Es gab traditionelles dänisches Weihnachtsessen: karamelisierte Kartoffeln, braune Soße, Schweinebraten und rotkraut. Darüber: eine große Portion Chips! Danach wurden Bilderdiashows angesehen, das Jahr revue passieren lassen. Außerdem gab es eine spontane Gesangseinlage der Lehrer, davon habe ich 5 minuten vorher erfahren. Jeder hatte zwei Solo Zeilen die einen beschreiben, meine waren natürlich auf dänisch……. Das war schon cool. Danach wurden die Plätze des Wettbewerbes bekannt gegeben und
Zuletzt wurde ris a la mande gegessen und ein Wichtelspiel gespielt.
Meine Wichtelgeschenke

Ris A la Mandle 
 Danach bin ich (selber Schuld) ins Lehrerzimmer und wurde gleich noch mal für die Spätschicht eingeteilt….  😊
Am nächsten Tag durften wir alle eine Stunde länger schlafen. Die habe ich dann (endlich mal) zum packen genutzt. Danach war Großputz, und nach dem ich bei den Schülern kontrolliert habe, habe ich bei mir auch noch mal geputzt. Meine Schüler waren alle schon seit dem Morgen in den feinsten Sonntagskleidern, und so gingen wir gemeinsam in die Kirche um den lange vorbereiteten Gottesdienst mit den Eltern abzuhalten und zu singen. Anschließend ging es zurück in die Schule, es gab Weihnachtsgebäck und die Schüler haben Tschüss gesagt. Ich musste noch fix meine Wäsche waschen, und danach ging es auch schon zur Weihnachtsfeier für das Kollegium. Ich stand in meinen Kuschelsweater etwas fehl am Platz da, da alle sich extra fein raus geputzt hatten…. Es gab gutes Essen, lustige Spiele (ich sollte eine Mini Rede halten warum ich ausgerechnet heute aufhöre Alkohol zu trinken) und viel viel Spaß. Ich weiß jetzt wer mein Wichtel war (wir haben im Lehrerzimmer gewichtelt und mein Wichtel war super klasse) und noch viel mehr. Ein kleines Geschenk gab es auch 😊
Am nächsten morgen ging es für mich sehr zeitig los zu meinem Zug, sodass ich kaum geschlafen habe. Die Weihnachtstage war ich also bei meiner Familie in Deutschland und kann jetzt im neuen Jahr wieder voller Energie dort oben Anfangen!
Lektüre im Zug :)


 ..... sagte sie. Und eine Woche später hatte sie immer noch nicht den Post hoch geladen..... 

Inzwischen sind bei mir im Gästehaus zwei Dauergäste eingezogen, junge nette Studenten und angehende Lehrer. Etwa mein Alter, zusammen haben wir sehr viel Spaß und es ist richtig toll, jemanden zum Reden zu haben :) 

Farvel meine Lieben, und ich verspreche mich wieder öfter zu melden. Der nächste Post kommt bald!

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