Der ganz normale Wahnsinn....
Hej ihr Lieben!
Heute muss ich mal wieder aufholen, was ich in den letzten Wochen vergessen habe zu erzählen..... :)
Nach dem ich mich das letzte Mal gemeldet habe, ist nicht viel passiert.
Montag hatten wir großen Umzugstag: Alle Schüler bekamen neue Zimmer und mussten ihre Sachen packen und umziehen. Meine Aufgabe war es, in der Hale wo die Sachen gelagert wurden, für möglichst wenig Chaos zu sorgen. Ich bin mal wieder "zu Deutsch" gewesen: Habe die halle ausgemessen, gleich große Felder abgemessen und Zettel vorbereiten sowie Krepband um es abzukleben. Ich hatte ja 2 Stunden Zeit zum vorbereiten.
Als ich in die Halle kam: der Schock: überall Matratzen, Trampoline, Airtracks, es war nicht begehbar. Ich musste mir erst noch Hilfe von ein Paar Jungs besorgen bevor ich los legen konnte. Der Kollege, der mir versprochen hatte die Halle wäre aufgeräumt, hatte ich 100 mal entschuldigt, aber da ging sie hin, meine Vorbereitungszeit.... Dann kamen die Schüler auch noch zu früh und ach.... alles deutsche dahin. Her mit der Dänischen Gemütlichkeit! Ich habe also gute Miene zum Bösen spiel gemacht, und laut Musik angeschaltet. Meine Schüler waren Deprimiert und ich gestresst. Aber so ging es gleich viel besser. Während ich also durch die Halle Sprang, Thunder sang und Schilder aufklebte wurden meine Schüler auch lockerer und lächelten wieder mehr.
Als dann alle ihre neuen Zimmer hatten und wieder kamen um die Sachen abzuholen, war es auch super schön. Alles in einem war es aber super anstrengend.
Montag habe ich erfahren, das mein Nachfolger, ein Kanadier, schon eher kommt, schon in einer Woche. darauf hin musste ich ziemlich heftig weinen, ich hatte zum ersten mal realisiert wie wenig Zeit ich noch hier habe. Das war echt heftig.
Dienstag hatte ich Outdoor. Wir waren noch einmal Kajak fahren, ich kann diese Rolle aber immernoch nicht. Mal sehen, das bekomme ich auch noch hin :) Dafür kann ich jetzt erfolgreich aus dem Kanu raus und wieder rein "blumsen" ohne ans Land zu müssen! Yeah! Aber das Kanu war zu klein sodass ich ganz aufgeschlagene Schienbeine hatte. Außerdem kann ich jetzt auch jemanden im Wasser retten, das Boot entleeren und ihm beim einsteigen helfen: alles von meinem Boot aus, ohne umzukippen! Es war ganz lustig, aber mein Team (mit zwei meiner Schüler, Jungs) war sehr speziell. Wir haben es das letzte mal schon gemeinsam gemacht und ich war froh wieder dieses Team zu haben. Sie sind nicht so schrof und geben mir etwas mehr Zeit. Halt nette Jungs. Aber trotzdem.....
Junge 1: "Oki. Ich drehe mich mit dem Kanu um und...."
Ich: "Wir drehen dich wieder um :)
Junge zwei: Oder du stirbst.
Junge 1: Oki. Ich sterbe.
Ich: Hier stirbt niemand! Hört auf so was zu sagen!
Junge 1: Und wenn ich sterbe ist es deine Schuld weil du unser Erwachsener bist.
Lisa: Oki, also ich versuche das noch mal. Ich kippe halb um und stütze mich auf das Padel um hoch zu kommen. Und wenn ich es nicht schaffe....
Junge 2: stirbst du
Junge 1: Jap, so sieht es aus.
Lisa: Oki...... ich möchte gerne mehr positive Gedanken haben bevor ich mich mit einem Boot umkippe.... (Das Kajak war ja zu klein so dass sich das rauskommen etwas schwiriger gestaltete. Da wäre so eine Sicherheit schon cool gewesen...)
Junge 2: Wenn du stirbst kommst du bestimmt in den Himmel.
Junge 1: Aber es ist trotzdem deine Schuld.
Jap Jungs. Danke. Genau so was brauche ich!
Meine Kollegen waren wieder ganz überrascht, was ich mir alles traue.....
Danach hat mich noch einer meiner Kollegen etwas verletzt weil er meinte ich würde mit meinem Dänisch angeben in dem ich so viel Dänisch spreche. Das hat schon etwas weh getan, aber wie soll man eine Sprache lernen ohne sie zu sprechen? Und ich will nun wirklich nicht angeben, sondern nur noch mehr lernen. Denn im vergleich zu einem original Dänen klinge ich immernoch wie ein Elefant mit Stimmbruch. Die soften d's sind sooooo schwer.....
Ich hatte die Klasse von einem Kollegen übernommen, der im Vaterschaftsurlaub war. Ich hatte also Physik bis zum Abwinken! Nur manchmal musste ich meine Schüler etwas.... motivieren. Hust.... mit Süßigkeiten.....
Danach hatte ich ein verlängertes freies Wochenende, wo ich zuerst mit meinen neuen Mitbewohnern (zwei süße Däninen) und einer Kollegen nach Silkeborg gefahren bin. Dort hatten wir einen schönen Abend, waren in einem tollen kleinen Cafe Abendessen, an den Seen und der alten Papierfabrik und dann noch einen Kakao trinken. Silkeborg ist wirklich wunderschön, da möchte ich gern noch mal im Tageslicht hin. Danach habe ich bei einer Freundin übernachtet (Sie ist Moslem und ihr zu Hause war so cool! Ganz anders als "westlichere" Wohnungen aber auch irgendwie gleich... mhm. Schwer zu erklären) und am nächsten Tag sind wir gemeinsam nach Aarhus gefahren. Dort musste ich mich dann von dieser wunderschönen Stadt verabschieden. Dazu ging es hinauf aus die Dachterasse mit dem Glasfußboden und ich konnte noch einmal Aarhus von oben sehen :), ins Latinerkvartet und an den Hafen. Etwas eingekauft wurde natürlich auch :) Danach waren wir gut Essen und dann ging es für mich auch wieder mit dem Zug nach Hause.
Dort hat meine liebe Mentorin und meine Gastfamilie eine kleine Abschiedsparty für mich organisiert (niemand hat es so genannt, aber ganz ehrlich: Es gab selbstgemachte Burger. Mit Käse und Bacon. Und Chips und Popcorn. Das kostet ein Vermögen und das gibt es sonst nicht wenn ich nur mal so vorbei schaue). Danach haben wir einen Filmeabend gemacht und Trickfilme und dänisches X-Faktor gesehen. Das war echt cool und ich habe viel Spaß gehabt. Ziemlich knülle ging es dann für mich nach Hause. Das freie Wochenende lag ja noch vor mir! Dachte ich....
Samstag ausgeschlafen, den Luxus einer eigenen Küche genossen (endlich mal wieder für mich alleine kochen, auch wenn es "nur" Frühstück vorbereiten" ist. Putzen, Wäsche waschen, Putzen, Wäsche in den Trockner stecken.....
Samstag habe ich beim Waschen entdeckt, das jemand in der Schule ist, und ich nicht wusste wer. Während ich also noch gerätselt habe ob ich mir was zum schlagen besorgen soll oder einfach so in die Sporthalle gehe (wo Musik spielte) und darauf vertraue dass ich schnell genug wegrennen kann, kam auch schon ein Kollege um die Ecke. Er hat die Halle heute gemietet ( und ich wusste nix) und sie war voller Stühle für den anstehenden Elternabend. Jetzt musste er alle Stühle stapeln und wegräumen. Könnt euch ja denken, dass er das am Ende nicht alleine gemacht hat.... Also habe ich mit ihm eine Stunde lang Stühle zu Türmen gestapelt die größer waren als ich selbst und sie danach mit einem Karren weggefahren. Auf die Frage "Kannst du das auch mit dem Karren wegfahren?" Habe ich mit einem "das werden wir gleich sehen" geantwortet. Während mein Kollege mir also lachend zugesehen hat, ob ich es schaffe oder nicht, habe ich mich schon wie ein umgedrehter Käfer auf dem Boden liegen sehen, die Stuhlberge über mir zusammen gebrochen..... Aber zum Glück ging alles gut.
Danach kamen auch schon gaaaanz viele kleine Kinder und die Familie meines Kollegen. Voll Haus. So viel zu meinem Plan von Filmeabend auf dem Flachbildfernseher im Lehrerzimmer..... Aber die kleinen Kinder waren so süß! Und fanden mich ziemlich interessant, vorallem zwei kleine Mädels sind mir die ganze Zeit über hinterher gerannt. Trotzdem blieben eine gefühlte Ewigkeit :) Dafür musste ich nicht kochen, da mein lieber Kollege mich kurzerhand seiner Familie vorstellte und meinte ich esse heute mit ihnen. Ich habe so nette Kollegen! Schnell saß ich also mit am Familientisch. Neben meinem Kollegen, der am Männertisch saß. Also um mich herum 12 dänische Männer die von ihren neusten Sporterrungenschaften erzählten. Das war echt lustig!
Am nächsten Tag habe ich mein Fotoalbum fertig gebastelt und Abends beim Elternabend ausgeholfen und verwirrte Eltern zu den richtigen Zimmern gebracht.
Außerdem war ich selbst ganz schön nervös: Heute sollte der Kanadier kommen, der meine Stelle übernehmen wird. Etwas zeitiger als gedacht. Das hat mir einige Wein-Attacken gebracht, da mir plötzlich klar wurde, wie wenig zeit ich hier nur noch habe.
Als er dann ankam war ich auch ziemlich fertig. Inzwischen geht es mir aber wieder besser. Er ist super nett und zusammen mit den zwei dänischen Mädchen (mit denen ich mich sehr gut angefreundet habe) machen wir eine tolle WG hier im Gästehaus. Die Mädels und ich stricken und plappern viel, wir haben den Gemeinschaftsraum gut mit Wolle "Überfüllt". Der Kanadier konnte noch nicht zum stricken verführt werden, aber sitzt auch mit da. Wir machen gemeinsam heiße Schokolade und lange Filmabende. es ist richtig toll jetzt so eine klasse WG zu haben, wo wir uns einfach alle toll verstehen. ich hoffe das finde ich dann fürs Studium noch mal :) Ich hätte vor Dänemark nie gedacht, in eine WG ziehen zu können, aber wenn ich jetzt alleine im Gästehaus bin vermisse ich das Geschnatter meiner Schüler und gehe automatisch wieder ins Lehrerzimmer. Ich bin um einiges "sozialer" geworden (versteht mich nicht falsch, vorher habe ich die Gemeinschaft von Freunden auch geliebt, aber jetzt weiß ich es sehr zu schätzen und merke auch, dass ich es brauche. Aber meine Ruhe in meinem Zimmer genieße ich auch soooo sehr!)
Unsere WG ist ziemlich international, was echt cool ist. Jetzt mit dem Kanadier sprechen wir nur noch Englisch (vorher ging es ja auch mit Dänisch) und wir haben 3 verschiedene Religionen in unserer Mini-Wg. Es gibt also sehr viele (friedliche) Diskussionen oder eher Wissensaustausche. Viele Vorurteile wurden als falsch bewiesen und wir lernen sehr viel voneinander. Ich genieße es sehr.
Montag Abend bekam ich besuch von einem Mitarbeiter des roten Kreuzes, also meiner Entsendeorganisation. Das war etwas komisch und merkwürdig, aber ganz oki :) Er wollte gern mit mit ins Kino, ich wollte gerne nicht von der Schule weg um meine letzte Zeit hier zu genießen. Meine Kollegen fanden es wirklich schräg, dass mich ein Fremder Mann ins Kino einlädt, und haben mich sehr beschäftigt gehalten.
Danach tröpfelte die Woche so vor sich hin. Ich hatte ziemlich viel zu tun, da ich nächste Woche 6 Deutsch stunden alleine habe und ich sie alle vorbereiten musste, um die Vorbereitung von meiner Kollegin (die ich vertrete) abnicken zu lassen. Zusätzlich zu meinen normalen Stunden also. Unter anderem habe ich auch das Superlos gezogen: Deutsche Grammatik, Fälle. Der Horror. Ich habe zwei Abende gebraucht um mich als Deutsche da rein zu lesen und alles auf Englisch zu übersetzen. da es das ganze im Englischen Aber nicht gibt, gestaltete sich das etwas schwiriger....
Nun ist alles vorbereitet und ich freue mich darauf, nächste Woche zu Unterrichten.
Hinzu kommt ein Skoleaften, also ein Gemeinschaftsabend, an dem wir Völkerball gespielt haben. Ich war Schiedsrichter und es war sehr lustig. Ich bin meistens durch die Halle getanzt weil wir auch Musik anhatten und meine Schüler, die versucht haben zu schummeln, wurden zusammengestaucht. Wir hatten alle sehr viel Spaß.
Dieses Wochenende haben wir nur 8 Schüler hier, was sehr gemütlich ist, aber auch mit viel Arbeit verbunden ist..... dies und jenes, Schüler bespaßen, Kochen (wir kochen alles selber und die Mädels haben 1000 Sonderwünsche....) Freitag Abend haben wir gemeinsam super leckere Pizza gemacht und X-Faktor und Handball angesehen. Das Handballturnier war ja so spannend! (Ja, ich und Handball. Dänischer Nationalsport, kommt man nicht drum rum) Leider hat Schweden dann doch gewonnen. Aber wir haben das Tor in den letzten 5 Sekunden gemacht! Es war Klasse das ganze mit Waschechten Dänen und zwei Sportlehrern zu sehen. Wir haben Bezzerwizzer gespielt, eine Art fragen Spiel mit dänischen Fragen. Das war Klasse. Ich wollte unbedingt gegen meinen Kollegen gewinnen, und das habe ich auch :). "das ist unfair! Ihr habt die Deutsche!" wurde von meinem Kollegen danach gewettert. Jap, ich war Teamchef und wir haben gewonnen :) Beste Frage: (Kinderfrage)
Aus wie vielen und welchen Atomen besteht ein Wasser Molekül?
3 sagten sie ziemlich schnell, aber bei 2 O und 1 H bin ich fast verrückt geworden "Mädels? MÄDELS? JETZT NOCH MAL KLARTEXT! " Sie mussten lachen, korrigierten sich dann und mein Kollege lag lachend am Boden. "Wer ist noch mal euer Physik und Chemie Lehrer?" Jap, das bin ich! Aber das war definitiv mit Absicht!
Am Samstag habe ich wieder geputzt und musste Einkaufen. Danach habe ich alle mit Kuchen und Kakao versorgt bevor die Mädels ins Kino fuhren und ich die Pizzas für meine WG aufgebacken habe. Danach haben wir alle einen coolen Filmeabend gemacht, und Käsenachos die man nur mit Hammer und Meißel essen kann (waren vielleicht etwas zu lange drin...)
Kaum zu glauben, dass nächste Woche schon meine letzte Woche mit richtigem Unterricht ist. Danach kommt nur noch die Projektwoche, und dann bin ich auch schon wieder zu Hause!
Heute muss ich mal wieder aufholen, was ich in den letzten Wochen vergessen habe zu erzählen..... :)
Sponsorlauf: Im größten Schneesturm rennen die Schüler für Danmarks Indsammling. Ich habe nur angefeuert. das war auch kalt genug :) |
Nach dem ich mich das letzte Mal gemeldet habe, ist nicht viel passiert.
Montag hatten wir großen Umzugstag: Alle Schüler bekamen neue Zimmer und mussten ihre Sachen packen und umziehen. Meine Aufgabe war es, in der Hale wo die Sachen gelagert wurden, für möglichst wenig Chaos zu sorgen. Ich bin mal wieder "zu Deutsch" gewesen: Habe die halle ausgemessen, gleich große Felder abgemessen und Zettel vorbereiten sowie Krepband um es abzukleben. Ich hatte ja 2 Stunden Zeit zum vorbereiten.
Als ich in die Halle kam: der Schock: überall Matratzen, Trampoline, Airtracks, es war nicht begehbar. Ich musste mir erst noch Hilfe von ein Paar Jungs besorgen bevor ich los legen konnte. Der Kollege, der mir versprochen hatte die Halle wäre aufgeräumt, hatte ich 100 mal entschuldigt, aber da ging sie hin, meine Vorbereitungszeit.... Dann kamen die Schüler auch noch zu früh und ach.... alles deutsche dahin. Her mit der Dänischen Gemütlichkeit! Ich habe also gute Miene zum Bösen spiel gemacht, und laut Musik angeschaltet. Meine Schüler waren Deprimiert und ich gestresst. Aber so ging es gleich viel besser. Während ich also durch die Halle Sprang, Thunder sang und Schilder aufklebte wurden meine Schüler auch lockerer und lächelten wieder mehr.
das große Chaos |
Hier läuft nix ohne meine Kuschelsocken: Ich warte darauf, dass alle Schüler wieder zurück kehren |
Als dann alle ihre neuen Zimmer hatten und wieder kamen um die Sachen abzuholen, war es auch super schön. Alles in einem war es aber super anstrengend.
Montag habe ich erfahren, das mein Nachfolger, ein Kanadier, schon eher kommt, schon in einer Woche. darauf hin musste ich ziemlich heftig weinen, ich hatte zum ersten mal realisiert wie wenig Zeit ich noch hier habe. Das war echt heftig.
Dienstag hatte ich Outdoor. Wir waren noch einmal Kajak fahren, ich kann diese Rolle aber immernoch nicht. Mal sehen, das bekomme ich auch noch hin :) Dafür kann ich jetzt erfolgreich aus dem Kanu raus und wieder rein "blumsen" ohne ans Land zu müssen! Yeah! Aber das Kanu war zu klein sodass ich ganz aufgeschlagene Schienbeine hatte. Außerdem kann ich jetzt auch jemanden im Wasser retten, das Boot entleeren und ihm beim einsteigen helfen: alles von meinem Boot aus, ohne umzukippen! Es war ganz lustig, aber mein Team (mit zwei meiner Schüler, Jungs) war sehr speziell. Wir haben es das letzte mal schon gemeinsam gemacht und ich war froh wieder dieses Team zu haben. Sie sind nicht so schrof und geben mir etwas mehr Zeit. Halt nette Jungs. Aber trotzdem.....
Junge 1: "Oki. Ich drehe mich mit dem Kanu um und...."
Ich: "Wir drehen dich wieder um :)
Junge zwei: Oder du stirbst.
Junge 1: Oki. Ich sterbe.
Ich: Hier stirbt niemand! Hört auf so was zu sagen!
Junge 1: Und wenn ich sterbe ist es deine Schuld weil du unser Erwachsener bist.
Lisa: Oki, also ich versuche das noch mal. Ich kippe halb um und stütze mich auf das Padel um hoch zu kommen. Und wenn ich es nicht schaffe....
Junge 2: stirbst du
Junge 1: Jap, so sieht es aus.
Lisa: Oki...... ich möchte gerne mehr positive Gedanken haben bevor ich mich mit einem Boot umkippe.... (Das Kajak war ja zu klein so dass sich das rauskommen etwas schwiriger gestaltete. Da wäre so eine Sicherheit schon cool gewesen...)
Junge 2: Wenn du stirbst kommst du bestimmt in den Himmel.
Junge 1: Aber es ist trotzdem deine Schuld.
Jap Jungs. Danke. Genau so was brauche ich!
Meine Kollegen waren wieder ganz überrascht, was ich mir alles traue.....
Danach hat mich noch einer meiner Kollegen etwas verletzt weil er meinte ich würde mit meinem Dänisch angeben in dem ich so viel Dänisch spreche. Das hat schon etwas weh getan, aber wie soll man eine Sprache lernen ohne sie zu sprechen? Und ich will nun wirklich nicht angeben, sondern nur noch mehr lernen. Denn im vergleich zu einem original Dänen klinge ich immernoch wie ein Elefant mit Stimmbruch. Die soften d's sind sooooo schwer.....
Ich hatte die Klasse von einem Kollegen übernommen, der im Vaterschaftsurlaub war. Ich hatte also Physik bis zum Abwinken! Nur manchmal musste ich meine Schüler etwas.... motivieren. Hust.... mit Süßigkeiten.....
Danach hatte ich ein verlängertes freies Wochenende, wo ich zuerst mit meinen neuen Mitbewohnern (zwei süße Däninen) und einer Kollegen nach Silkeborg gefahren bin. Dort hatten wir einen schönen Abend, waren in einem tollen kleinen Cafe Abendessen, an den Seen und der alten Papierfabrik und dann noch einen Kakao trinken. Silkeborg ist wirklich wunderschön, da möchte ich gern noch mal im Tageslicht hin. Danach habe ich bei einer Freundin übernachtet (Sie ist Moslem und ihr zu Hause war so cool! Ganz anders als "westlichere" Wohnungen aber auch irgendwie gleich... mhm. Schwer zu erklären) und am nächsten Tag sind wir gemeinsam nach Aarhus gefahren. Dort musste ich mich dann von dieser wunderschönen Stadt verabschieden. Dazu ging es hinauf aus die Dachterasse mit dem Glasfußboden und ich konnte noch einmal Aarhus von oben sehen :), ins Latinerkvartet und an den Hafen. Etwas eingekauft wurde natürlich auch :) Danach waren wir gut Essen und dann ging es für mich auch wieder mit dem Zug nach Hause.
Latinerkvartet: Wunderschöne alte bunte Häuser |
Sallin Rooftop: ganz weit oben über den Straßen von Aarhus auf einem Glasboden schweben |
Dort hat meine liebe Mentorin und meine Gastfamilie eine kleine Abschiedsparty für mich organisiert (niemand hat es so genannt, aber ganz ehrlich: Es gab selbstgemachte Burger. Mit Käse und Bacon. Und Chips und Popcorn. Das kostet ein Vermögen und das gibt es sonst nicht wenn ich nur mal so vorbei schaue). Danach haben wir einen Filmeabend gemacht und Trickfilme und dänisches X-Faktor gesehen. Das war echt cool und ich habe viel Spaß gehabt. Ziemlich knülle ging es dann für mich nach Hause. Das freie Wochenende lag ja noch vor mir! Dachte ich....
Samstag ausgeschlafen, den Luxus einer eigenen Küche genossen (endlich mal wieder für mich alleine kochen, auch wenn es "nur" Frühstück vorbereiten" ist. Putzen, Wäsche waschen, Putzen, Wäsche in den Trockner stecken.....
Samstag habe ich beim Waschen entdeckt, das jemand in der Schule ist, und ich nicht wusste wer. Während ich also noch gerätselt habe ob ich mir was zum schlagen besorgen soll oder einfach so in die Sporthalle gehe (wo Musik spielte) und darauf vertraue dass ich schnell genug wegrennen kann, kam auch schon ein Kollege um die Ecke. Er hat die Halle heute gemietet ( und ich wusste nix) und sie war voller Stühle für den anstehenden Elternabend. Jetzt musste er alle Stühle stapeln und wegräumen. Könnt euch ja denken, dass er das am Ende nicht alleine gemacht hat.... Also habe ich mit ihm eine Stunde lang Stühle zu Türmen gestapelt die größer waren als ich selbst und sie danach mit einem Karren weggefahren. Auf die Frage "Kannst du das auch mit dem Karren wegfahren?" Habe ich mit einem "das werden wir gleich sehen" geantwortet. Während mein Kollege mir also lachend zugesehen hat, ob ich es schaffe oder nicht, habe ich mich schon wie ein umgedrehter Käfer auf dem Boden liegen sehen, die Stuhlberge über mir zusammen gebrochen..... Aber zum Glück ging alles gut.
Danach kamen auch schon gaaaanz viele kleine Kinder und die Familie meines Kollegen. Voll Haus. So viel zu meinem Plan von Filmeabend auf dem Flachbildfernseher im Lehrerzimmer..... Aber die kleinen Kinder waren so süß! Und fanden mich ziemlich interessant, vorallem zwei kleine Mädels sind mir die ganze Zeit über hinterher gerannt. Trotzdem blieben eine gefühlte Ewigkeit :) Dafür musste ich nicht kochen, da mein lieber Kollege mich kurzerhand seiner Familie vorstellte und meinte ich esse heute mit ihnen. Ich habe so nette Kollegen! Schnell saß ich also mit am Familientisch. Neben meinem Kollegen, der am Männertisch saß. Also um mich herum 12 dänische Männer die von ihren neusten Sporterrungenschaften erzählten. Das war echt lustig!
Am nächsten Tag habe ich mein Fotoalbum fertig gebastelt und Abends beim Elternabend ausgeholfen und verwirrte Eltern zu den richtigen Zimmern gebracht.
Mein Sonntag: Disneyfilme auf Dänisch und Fotoalbum kleben |
Das Wort zum Sonntag :) (Wenn Lehrer darüber nachdenken, was Schüler wirklich brauchen, dann denken sie eigentlich, was sie selbst wirklich brauchen) |
Nach-Elternabend Party im Lehrerzimmer |
Außerdem war ich selbst ganz schön nervös: Heute sollte der Kanadier kommen, der meine Stelle übernehmen wird. Etwas zeitiger als gedacht. Das hat mir einige Wein-Attacken gebracht, da mir plötzlich klar wurde, wie wenig zeit ich hier nur noch habe.
Als er dann ankam war ich auch ziemlich fertig. Inzwischen geht es mir aber wieder besser. Er ist super nett und zusammen mit den zwei dänischen Mädchen (mit denen ich mich sehr gut angefreundet habe) machen wir eine tolle WG hier im Gästehaus. Die Mädels und ich stricken und plappern viel, wir haben den Gemeinschaftsraum gut mit Wolle "Überfüllt". Der Kanadier konnte noch nicht zum stricken verführt werden, aber sitzt auch mit da. Wir machen gemeinsam heiße Schokolade und lange Filmabende. es ist richtig toll jetzt so eine klasse WG zu haben, wo wir uns einfach alle toll verstehen. ich hoffe das finde ich dann fürs Studium noch mal :) Ich hätte vor Dänemark nie gedacht, in eine WG ziehen zu können, aber wenn ich jetzt alleine im Gästehaus bin vermisse ich das Geschnatter meiner Schüler und gehe automatisch wieder ins Lehrerzimmer. Ich bin um einiges "sozialer" geworden (versteht mich nicht falsch, vorher habe ich die Gemeinschaft von Freunden auch geliebt, aber jetzt weiß ich es sehr zu schätzen und merke auch, dass ich es brauche. Aber meine Ruhe in meinem Zimmer genieße ich auch soooo sehr!)
Unsere WG ist ziemlich international, was echt cool ist. Jetzt mit dem Kanadier sprechen wir nur noch Englisch (vorher ging es ja auch mit Dänisch) und wir haben 3 verschiedene Religionen in unserer Mini-Wg. Es gibt also sehr viele (friedliche) Diskussionen oder eher Wissensaustausche. Viele Vorurteile wurden als falsch bewiesen und wir lernen sehr viel voneinander. Ich genieße es sehr.
Montag Abend bekam ich besuch von einem Mitarbeiter des roten Kreuzes, also meiner Entsendeorganisation. Das war etwas komisch und merkwürdig, aber ganz oki :) Er wollte gern mit mit ins Kino, ich wollte gerne nicht von der Schule weg um meine letzte Zeit hier zu genießen. Meine Kollegen fanden es wirklich schräg, dass mich ein Fremder Mann ins Kino einlädt, und haben mich sehr beschäftigt gehalten.
Outdoor! Heute: Orientierung ohne GPS sondern mit Kompass |
Mir geht das Herz auf, wenn ich so etwas im Lehrerzimmer als Grüß an der Whiteboardtafel lese. Meine Schüler sind so süß! |
Back to Work: Deutsche Grammatik |
Danach tröpfelte die Woche so vor sich hin. Ich hatte ziemlich viel zu tun, da ich nächste Woche 6 Deutsch stunden alleine habe und ich sie alle vorbereiten musste, um die Vorbereitung von meiner Kollegin (die ich vertrete) abnicken zu lassen. Zusätzlich zu meinen normalen Stunden also. Unter anderem habe ich auch das Superlos gezogen: Deutsche Grammatik, Fälle. Der Horror. Ich habe zwei Abende gebraucht um mich als Deutsche da rein zu lesen und alles auf Englisch zu übersetzen. da es das ganze im Englischen Aber nicht gibt, gestaltete sich das etwas schwiriger....
Nun ist alles vorbereitet und ich freue mich darauf, nächste Woche zu Unterrichten.
Hinzu kommt ein Skoleaften, also ein Gemeinschaftsabend, an dem wir Völkerball gespielt haben. Ich war Schiedsrichter und es war sehr lustig. Ich bin meistens durch die Halle getanzt weil wir auch Musik anhatten und meine Schüler, die versucht haben zu schummeln, wurden zusammengestaucht. Wir hatten alle sehr viel Spaß.
Packen anfangen stand auch auf dem Wochenend-Plan. Als allererstes musste ich mich von meinen Büchern trennen. |
Lisa, Überraschung! Wir haben dir Popcorn gemacht! Schüler sind so süß :) |
Das Handballspiel :) |
Dieses Wochenende haben wir nur 8 Schüler hier, was sehr gemütlich ist, aber auch mit viel Arbeit verbunden ist..... dies und jenes, Schüler bespaßen, Kochen (wir kochen alles selber und die Mädels haben 1000 Sonderwünsche....) Freitag Abend haben wir gemeinsam super leckere Pizza gemacht und X-Faktor und Handball angesehen. Das Handballturnier war ja so spannend! (Ja, ich und Handball. Dänischer Nationalsport, kommt man nicht drum rum) Leider hat Schweden dann doch gewonnen. Aber wir haben das Tor in den letzten 5 Sekunden gemacht! Es war Klasse das ganze mit Waschechten Dänen und zwei Sportlehrern zu sehen. Wir haben Bezzerwizzer gespielt, eine Art fragen Spiel mit dänischen Fragen. Das war Klasse. Ich wollte unbedingt gegen meinen Kollegen gewinnen, und das habe ich auch :). "das ist unfair! Ihr habt die Deutsche!" wurde von meinem Kollegen danach gewettert. Jap, ich war Teamchef und wir haben gewonnen :) Beste Frage: (Kinderfrage)
Aus wie vielen und welchen Atomen besteht ein Wasser Molekül?
3 sagten sie ziemlich schnell, aber bei 2 O und 1 H bin ich fast verrückt geworden "Mädels? MÄDELS? JETZT NOCH MAL KLARTEXT! " Sie mussten lachen, korrigierten sich dann und mein Kollege lag lachend am Boden. "Wer ist noch mal euer Physik und Chemie Lehrer?" Jap, das bin ich! Aber das war definitiv mit Absicht!
Am Samstag habe ich wieder geputzt und musste Einkaufen. Danach habe ich alle mit Kuchen und Kakao versorgt bevor die Mädels ins Kino fuhren und ich die Pizzas für meine WG aufgebacken habe. Danach haben wir alle einen coolen Filmeabend gemacht, und Käsenachos die man nur mit Hammer und Meißel essen kann (waren vielleicht etwas zu lange drin...)
Kaum zu glauben, dass nächste Woche schon meine letzte Woche mit richtigem Unterricht ist. Danach kommt nur noch die Projektwoche, und dann bin ich auch schon wieder zu Hause!
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