Pige Weekenden

Hej mine venner!

Letztes Wochenende war das Girls-Boys Themenwochenende. Das war wirklich der Wahnsinn!
27 Schülerinnen blieben übers Wochenende und wollten eine hygglige Zeit verbringen. Geplant war vieles, genauso bei den Jungs (im Nachhinein betrachtet hatten wir das bessere Wochenende, die Jungs haben fast nur Sport gemacht: GoKarts, Basketball, Hockey.....) Eine Hälfte der Schüler machte sich Freitag nachmittag auf den Weg für eine Wanderung in das Nachbardorf. Dort würden wir in einer alten Schule schlafen und einen schönen Abend verbringen. Damit wir nicht alle Schlafsack und Isomatte und und und mitschleppen mussten, hat sich unser lieber Hausmeister erbarmt und mit seinem Auto unsere Sachen rüber gefahren. Er stand als, Stolz wie Oskar, neben seinem kleinen alten BMW und sah zu wie wir unsere Sachen einluden. Das Lächeln schwand immer mehr, irgendwann musste er auch die Türen zum Fahrerraum öffnen, dann schwer Schlucken und klein bei geben: BMW hin oder her, mit so viel Gepäck für eine Nacht für 30 Mann (3 Lehrer) Hatte er nicht gerechnet. Dann musste er halt zwei mal fahren. Upps.... Danach gingen 17 Mädchen los.
Wie schon gesagt machte sich nur eine Hälfte auf den Weg. Mit den verbliebenen 10 Mädchen würde ich diesen Abend aufs Viborg Animationsfestival fahren. JEPS, darauf hatte ich mich tierisch gefreut! Wir nahmen an dem Projekt Solar Walk teil, und die Schule bezahlte alles. Wir blieben also noch 2 Stunden in der Schule, machten uns Pizza und fuhren dann gemeinsam nach Viborg.  Leider verpassten wir so das erste Highlight des Pige weekenden: Die Bauchtanz-Stunde. Im nachhinein betrachtet hätte ich aber lieber Bauchtanz gemacht....
Aber fangen wir von vorne an: Ich habe mich tierisch gefraut, habe mich sogar mal richtig geschminkt (also meine Art von MakeUp: Wimperntusche, Lidschatten, Lippenstift, alles kaum benutzt) Gewirkt hat es anscheinend trotzdem: Meine Kollegin ist im Bus an mir vorbei gerannt und hat mich nicht erkannt......
In Viborg war Nacht des Shoppens und alle Geschäfte hatten bis Spät offen. Für die ( meistens immer etwas knapp bei Tasche sind ) Freiwilligen gab es auch viel umsonst: Schokolade, Tee, Kulis.....  :)
Danach haben wir uns alle wieder getroffen und wolltem zum Kino: Problem Nummer eins: Auf dem Weg zum Kino fällt meiner (super lieben, wundervollen, netten und liebenswerten) verplanten Kollegin auf, das wir eine Karte zu wenig haben. Große Panik, was machen wir jetzt? Der Abend wurde gerettet, einer von meinen Kollegen den wir vor Ort trafen kam nicht. Aber auch meine Mentorin mit ihren süßen Kindern war da. Sie haben mir freudig erklärt, welche Filme sie in der Animationswoche schon gesehen haben, und das sie gerade ein Glibber Gehirn gekauft haben (Jap, mein Dänisch wird immer besser). Danach ging auch schon die Vorstellung los. Es war total verrückt, die Musik und der Animationsfilm zusammen waren ziemlich merkwürdig. Es sollte um die Entsehung, Moleküle, Leben usw. gehen. Entstanden war ein Film, den man genauso gut im Ethik Unterricht der 12ten Klasse zeigen könnte, um die Schüler zu ärgern. Einige Punkte haben ich verstanden, aber nur dank der Interpretationsmethoden meiner Kunstlehrerin. Es war sehr philosophisch, und man musste echt nachdenken. Dafür war es aber bei weitem zu spät am Abend und zu schnell :)
Alles in einem ein tolles Erlebnis, men rigitig rigtzig maerklig.
Kann losgehen! Auf zum Mädelsabend! 

Ihr geht mir recht oder? Ziemlich merkwürdig. Crazy


danach ging es für uns zurück zur Schule, wo meine Liebe Kollegin uns zu den anderen Mädchen gefahren hat :)
Dort kamen wir gerade richtig für den Filmeabend (man bemerke, Abends halb 12. Weil 17 Mädchen den Film vorher nicht anbekommen haben). Meine Kollegin (eine andere) dort war total müde und bat mich, die Abendschicht zu übernehmen. Oki, gesagt getan. Wir haben uns in der kleinen Turnhalle dort alles voller Matratzen ausgelegt und einfach jeder Querfeldein in seinem Schlafsack geschlafen. Sehr gemütlich. Dazu gab es den Film und selbst gemachtes Popcorn. Der Film war natürlich auf Englisch, es gibt kaum Filme die auf dänisch synchronisiert sind. Und natürlich war es ein richtig kitschiger Mädels Film :)

Um eins sollte dann das Licht aus sein, ich habe tapfer bis dahin durchgehalten. Meine lieben Schüler sind ab halb eins alle Selbstständig ins Bad verschwunden, und um eins Lagen alle unter der Decke. Der Film war aber noch nicht zu Ende, und alle starten gespannt auf den Schirm. Also habe ich ab 00:58 einen Bogen um jede Uhr gemacht, so nach dem Motto: Ich habe nicht auf die Uhr gesehen, ich weiß noch nicht das es nach eins ist. Die Schüler waren also glücklich den Film zuende sehen zu dürfen, und halb zwei haben dann alle tief und fest geschlafen.

Am nächsten Morgen habe ich mich mit meiner Kollegin um halb acht getroffen (habe ihr natürlich alles gebeichtet, sie hat nur gelacht und meinte das wäre voll in Ordnung) und haben besprochen wie es weiter geht. Danach hatte ich noch Zeit bis die Schüler aufstehen, und habe mich in meine Kuscheldecke eingemumelt, Tee gekocht (den ekligen schwarzen mit viiiiiiiiel Zucker um nach den 5 Stunden Schlaf munter zu werden) und gelesen. Ziemlich schnell tauchten dann auch die ersten Schüler auf, wir wollten Pfannkuchen backen und der Teig musste vorbereitet werden. In der Großküche haben wir also laut Musik angemacht und eine Kitchen-Party geschmissen und dabei das Frühstück vorbereitet. Oki, WIR ist vielleicht zu viel gesagt. Das war einer meiner Privilege-Momente, die Schüler sollen selbst Essen machen und die Lehrer nur eingreifen wenn es schief geht, die Zeit knapp wird oder irgend ein anderes Drama passiert. Ich bin also laut (und schief) singen und tanzend durch die Küche gesprungen und habe zusammen mit den Mädels "All the Single Ladies" "Dancing Queen" und viele andere Lieder gesungen. Das war definitiv einer meiner schönsten Morgende hier, aber Themenwochenenden sind meistens so absolut super cool :)
sehr Volunteer freundlich: in der Küche war alles beschriftet :)

Es gab also Pfannkuchen und, als ganz besondere Delikatesse: die Nuttela die meine Familie aus Deutschland mitgebracht hat. 28 Mädchen leerten also ein großes Nuttela Glas, ließen Schinken und Käse links liegen, mampften zufrieden und waren glücklich :)

Danach wurde es stressig, wir mussten alles wegräumen, aufräumen, putzen. Natürlich waren wir nicht im Zeitplan, waren eine halbe Stunde zu spät am Bus und hatten einen wütenden Busfahrer, der uns zu unserer nächsten Attraktion gefahren hat: Das Adventure Camp! Dort sollten die Schüler einen Hindernissparcour wie beim Militär bewältigen, Bogenschießen üben und eine Gummiboot Ralley fahren. Jaja, Pige Weekenden meint halt nicht nur rosa und glitzer, zumindest nicht in Dänemark, wo aus fünf Mädchen 3 Spejder sind (Pfadfinder). Hier gibt es da ganz andere Auffassungen davon. Es war sehr sehr cool, und auch wenn einige Oft an ihre Grenzen gestoßen sind, mega toll. Ich selbst habe aus Platzgründen nur das Bogenschießen mit gemacht, aber auch das war super! Ich habe aber gemerkt, das ich keine Katniss Everdeen bin..... Da wir auf unsere Gegner (also zwei Teams gegeneinander, wie bei Lasertec, wer getroffen wird ist raus) schießen sollten, war ich etwas zaghaft mit dem Bogen (Keine Angst, die hatten keine Spitzen sondern sowas wie Kissen drauf). Und auch wenn ich nicht im Gummiboot mitgefahren bin, war es trotzdem tierisch nass. 3 Stunden lang dänischer Monsoon..... Meine Regenjacke war pitsche Nass, ich war so so froh eine gute Regenhose von meiner Familie bekommen zu haben, und ein paar Regenstiefel. Es war einfach nur nass, als wir mit dem Bus zurück gefahren sind war dieser eher mit einem Pool zu vergleichen als mit einem Bus (nach so ein Grund warum der Busfahrer am Ende richtig sauer war)
Nass, kalt, glücklich:  Emotionen eines typischen Tages im Leben eines dänischen Freiwilligen, das gibt es nicht nur im Outdoor Camp

Bogenschießen!

Zum Glück perfekt ausgerüstet: Super Regenjacke, Regenhose, Gummistiefel, dazu dicke Socken und Schal - Nix da mit Shorts und Top wie meine Freunde in Israel!

Wieder hier "zu Hause" ging es für mich als erstes Duschen, putzen, Abwasch machen, und Essen kochen. Außerdem habe ich für meine ganze Nasse Mannschaft Tee bis zum Abwinken gekocht und mit meiner Familie geskypt, bevor Abends schon wieder das nächste Anstand: Pige og Drenge Pyjama Party! Mädchen und Jungs also gemeinsam :)
Wir starteten mit einem Quiz, selbst gemacht von einem meiner Lieblingskollegen. Sonst der harte, starke Typ vor dem alle Schüler Angst haben (ich weiß, dass er eigentlich einer der nettesten Menschen ist den ich kenne, zwei süße kleine Rosane Töchter hat und einfach seine Gründe für den Drang nach Disziplin) zeigte an diesem Abend wieder seine andere Seite. Für die Fragen zu Musik gab es keine Audiodatei, das wurde kurzerhand von ihm selbst, sehr schief und hoch, gesungen, und anstatt einen Basar zu drücken, mussten die Schüler lustige Tiergeräusche machen. Genau mein Fall, es war soooooooo lustig und definitiv eines der schönsten Abend-Beschäftigungen, die ich hier hatte. Danach ging es zum Limbo in die Turnhalle und anschließend gab es Kuchen, Chips, Eis und Schokolade! Yippieh! Sprog assistants er rigitig rigtig glade for kage. You will never experience a teaching assistance running out of cake, Never. Ihr hättet die Augen der Schüler sehen sollen. Chips gibt es so gut wie Nie (eine Tüte um die 5 Euro) Eis ist auch sehr teuer und die Flödleböller gibt es nicht sooo oft im Supermarkt. Aber die Schule hat sich nix nehmen lassen, das alles für uns zu besorgen :)
Vi er klar til fejre! Mit Kuscheltier, Kuscheldecke und Schlafanzug bin ich ins Audi gezogen, um das Quiz zu genießen und viele Fotos zu machen :)

Was wäre eine Pyjama Party ohne Chips, Kuchen und Flödleböller? 

weiter geht es mit dem Filmabend :)

Japs, danach war die offizielle Party auch schon vorbei und einige Schüler und ich sind ins Audi gegangen, um auf der großen Kinoleinwand Netflix Disney Movies zu schauen. Alles in allem ein sehr sehr gelungener Abend!

Sonntag habe ich hauptsächlich geschlafen, und überraschenderweise kam abends eine neue Schülerin an. :)
Montag Abend hatten wir dann prominenten Besuch. Emma Holten, eine Art Feministin (wobei ich den Begriff nicht passend finde) war hier und hat ihre bewegende Geschichte erzählt, uns alle die Augen geöffnet war Internet, Vertrauen zwischen Partnern, Nacktbilder, Persönlichkeitsrechten und Mobbing an geht. Es war wirklich unglaublich, ich hätte es nie so erwartet und war sehr beeindruckt von ihrer Persönlichkeit.

Wie ihr seht, ist hier in Skals immer was los. Langweillig wird es einem so schnell hier nicht. Ge
rade habe ich z.B. das ganze Gästehaus voller fremder Leute die hier für eine Weiterbildung sind. Im Moment sitze ich also im Lehrerzimmer mit meinen Kuschelsocken und meiner Skals Jacke und schiebe einen unfreiwilligen Spätdienst: Der letzte Besucher muss begrüßt werden. Das ist jetzt schon mein dritter Spätdienst in Folge, aber zum Glück ist heute wenig los :)

So meine Lieben, das war es auch schon wieder. Hej Hej!

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