Kopenhagen Teil 2: von Kronjuwelen, Hafenrundfahrten und komischen Türmen


Hej meine Lieben!
Auch heute möchte ich euch wieder berichten, was ich hier in Kopenhagen alles so erlebt habe. Willkommen also zu „Kopenhagenabenteuer Teil 2“

Argh….. Wie spät ist es? Halb acht? Da kann ich schon mal länger schlafen und auch ausschlafen, und bin trotzdem zeitig munter…. Eine Stunde mehr Schlaf wäre mir lieber gewesen. Aber gut, so beginne ich den Tag im Bett, lese ein paar Kapitel, bevor ich in meine Sachen springe, und mir was zum Frühstück besorge. Heute gabe es Hähnchensandwich mit Spinat beim Bäcker. Der Bäcker ein paar Seitenstraßen von den Touristenknotenpunkten entfernt war viel eher an mein Budget angepasst als der, wo ich gestern gefrühstückt habe, und wurde von zwei netten älteren Damen geführt. Ich bestellte nun also auf dänisch en Hähnchensandwich mit Spinat. Die zwei Damen lachten nun laut los. Ich habe Kiling gesagt, eigenlich wird es Küling ausgesprochen. Das ist das Problem, im Dänischen ist ein y (also geschrieben heißt das Wort Kylling) ein ü und nicht wie im deutschenoder englischen meistens ein i. Genauso ist es auch mit dem dänischen å was ein o ist. Inzwischen habe ich es beim lesen eigentlich ganz gut drauf, bei diesem buchstaben umzudenken, sage aber immernoch ogsa (auch) anstatt ogso (geschrieben also også) und ärgere mich darüber…. Aber egal. Zurück zu Kiling und Küling. Ich hatte ein Sandwich mit Kätzchen (Kiling) und Spinat bestellt, und nix mit Hühnchen. Naja, groß und breit auf dänisch erklärt, das ich aus Deutschland komme, in Dänemark arbeite und erst seit 2 Monaten Dänisch spreche. Am Ende ein sandwich ohne Katze aber mit Huhn bekommen, und ich war glücklich!
So ging es also zu Nyhavn, heute morgen stand eine Hafenrundfahrt auf dem Programm. Das Ticket habe ich gekauft, aber als ich einen Blick in das Boot warf, fragte ich ob ich auch das nächste nehmen könnte. Die Plätze ohne überdachung ganz hinten waren alle schon besetzt, und ich wollte doch Fotos machen. Also habe ich mein Sandwich aufgegessen und war die erste im nächsten Boot! So konnte es auch schon los gehen! Es war klasse, ich habe viel neues Erfahren und gesehen. Alleine schon durch die super schmalen, niedrigen Brücken zu fahren war ein riesen Erlebniss. Hier habe ich einige Bilder für euch raus gesucht:
los ging es, natürlich, im wunderschönen Nyhavn


zwischendurch sah ich nicht nur die kleine Meerjungfrau, sondern auch ganz viel dänische Design-Architekur, für die Dänemark ja auch irgendwie berühmt ist (FunFakt: sogar die berühmte Oper in Sydney ist dänisches Design)

brrrr, zwischendurch wurde es ganz schön kalt. Bin ich echt so eine Frostbeule geworden?

komisches Licht am frühen Morgen (die Sonne geht ja erst so spät auf) aber das ist der Hafen von Christiania. Hier durfte ich Fotos machen, und ich denke durch die Botte bekommt man eine Ahnung, wie verrück es erst in der Freistadt aussieht

Direkt danach bin ich zu den Königlichen Gärten gelaufen, und zu Rosenborg Slot. Das Schloss gefällt mir sehr, zumindest von außen. Und der Park ist auch wunderhübsch!
königliche Gärten


Daaaaaa! Daaaa will ich rein!
von außen das wohl schönste Märchenschloss Dänemarks (dagegen sehen Amalienborg und Christiansborg alt aus) von innen leider nicht sooo toll, da punkten die anderen Schlösser mehr

Gestern habe ich mich noch gewundert, wo denn die Königin ihre gutaussehenden Soldaten hinschickt. Die Wachen am Palast (gut oki lag bestimmt an der Mütze, da können sie nichts dafür. Tradition ist cool und ohne die Mütz wäre es auch nicht so cool, aber ein Gesicht kann man darunter nur schwer erkennen) konnten mit denen am Slot nicht so richtig mithalten. Zugegebener maßen. (Bin halt irgendwie auch ein Mädchen. So etwas. Manchmal.)
Oki, aber ich schweife ab: Ich habe also meine Kopenhagen Kart in ein Ticket verwandelt, meinen Rucksack weggeschlossen, und dann ging es auch schon los, ab ins Schloss! Von dem war ich leider etwas enttäuscht. Sehr dunkel, spärlich eingerichtet, ich hatte um ehrlich zu sein etwas mehr erwartet (immerhin reden wir hier von der ältesten Monarchie der Welt) und war etwas enttäuscht. Aber vielleicht habe ich meine Erwartungen zu hoch gesteckt, habe halt schon so viele tolle coole Schlösser besichtigt. Ich mag das halt 😊 Aber morgen gebe ich ihnen eine Zweite Chance, Christianienborg (hoffentlich richtig geschrieben) ruft, und nächste Woche Amalienborg!
Aber ich habe auch coole Dinge gesehen, z.B. den Elfenbeindrehtisch einer ehemaligen Königin und den Füller, mit den 1849 die demokratische Verfassung von dem König unterschrieben wurde und Dänemark zu einer konstitutionellen Monarchie machte! Yippieh, um ehrlich zu sein hatte ich etwas wenig Geschichte und Politik seit ich aus dem Abi raus bin. Aber das ist ja kein Geheimnis, ich vermisse einiges aus meiner Schulzeit.
der ehemalige Thronsaal 

meine Damen und Herren, darauf haben sie alle gewartet: die dänischen Kron(juwel)en!


Danach ging es für mich in die Schatzkammer. Das war sehr cool, ich habe die Königsinsignien gesehen, und verschiedene Kronen. Richtig cool!
Dooferweise war bei meinem Rausgehen der Platz voller Menschen, und als ich auf dem Weg u den Schließfächern war, habe ich doch wirklich so einen Soldaten übersehen (zu meiner Verteidigung: Camouflage Look ist hier sehr In und es trugen auch mehrere Zivilisten solche Jacken, er drehte mir den Rücken zu und ich habe das Maschinengewehr nicht gesehen!) und bin hinter ihm lang gegangen. Das fand er gar nicht cool, er drehte sich um, wedelte mit der freien Hand und zischte. Danach hat er mich die ganze Zeit beobachtet, bis ich gegangen bin. Total gruselig. Es tut mir auch fürchterlich leid und es war echt ein Versehen, aber ich schwöre ich bin nur ein Dorfmädchen was ein paar royal-königliche Dinge sehen wollte! Ich kann ja sogar erst seit 2 Woche Fliegen alleine erschlagen!

Mein nächster Stop waren die botanischen Gärten gleich gegenüber. Das war auch wunderschön, und gerade der Herbst hier in Dänemark in den Parks und Wäldern gefällt mir besonders gut. Hier werden die Bäume richtig bunt, zu Hause habe ich manchmal das Gefühl, wir überspringen die Phase mit den bunten Blättern einfach. So noch dem Motto grün und ab.
Kaum zu glauben, aber die Sonne war schon wieder am unter gehen. Bin halt doch irgendwie in Skandinavien und wir nähern uns Polarnacht

Nach einem kurzen Zwischenstop im Hotel ging es für mich weiter zur Erlöserkirche, eine barocke Kirche deren Turm man hinauf klettern kann. Das war ganz verrückt, und ich finde es echt mutig von mir, das ich mich dort hoch getraut habe. 450 Stufen waren es bis nach oben, zuerst ganz lange im Inneren des Turmes nach oben, teilweise eher wie eine Leiter mit fast 90 Grad Neigung, die Stufen echt klein und gerade einmal Lisa Breit, (ich bin mit meinem großen Rucksack sogar einmal stecken geblieben) und es war echt echt verrückt. Genauso stelle ich es mir bei dem Glöckner von Notre Dame vor. Auch hier ging es an den großen Glocken vorbei, man sah die Wasserspeicher von hinten und es ging immer weiter hoch. Bis man irgendwann raus kam, wo dann die Wendeltreppe außen an der Turmspitz noch 10m weiter nach oben ging. Das Goldene Geländer (und generell die Stufen) waren nicht sehr vertrauenserweckend, vorallem weil das Geländer irgendwie immer niedriger und die Stufen immer schmaler wurden. Irgendwann war es so schmal, das ich nicht mehr weiter kam (mir haben noch 5 Stufen gefehlt, ich denke das zählt trotzdem) und ich mich nicht drehen konnte. Ich musste also die letzten 10 Stufen rückwärts wieder nach unten, um mich dann dort drehen zu können. Genau danach kam ein so starker wind auf, das ich ganz schön geschwankt habe, und mir war es wirklich etwas mulmig zu Mute. Zusammen mit den anderen Menschen, die gerade ganz oben standen, habe ich mich an die Innenseite der Treppe an die Turmspitze gedrückt und gehofft, das es bald wieder aufhört. Auf hörte es aber nicht, es wurde nur weniger. Also habe ich ganz langsam, an die Innenseite gedrückt, den Rückzug angetreten, und bin die 450 Stufen wieder nach unten. Unten angekommen war ich ziemlich stolz auf mich selbst, aber mir schlotterten meine Knie und Beine. Das war wirklich heftig!
Kopenhagen von oben ist wirklich cool!

Immer weiter hoch hinaus!

oki, und geooooordneter Rückzug! So viel habe ich dann doch nicht abgenommen als ob ich da durch passe. Mist, warum stecke ich jetzt fest? Oki, also drehen geht auch nicht. Dann gaaaaaaaaanz langsam wieder rückwärts runter..... oki oki. Und jetzt? Ja, jetzt kann ich mich drehen. Puhhhhh! 

Hände hoch, wer wusste, das Kopenhagen auch die Stadt der Türme genannt wird? Los kommt schon nicht so schüchter! Was???? Niemand? Naja, jetzt wisst ihr es, und ich glaube es ist auch nicht schwer zu erraten warum.
Und wieder ab nach unten!
auch Quasimodo-Treppen in den Kirchtürmen müssen festgehalten werden. Foto ist mit Blitz, eigentlich war es so dunkel das man fast nix gesehen hat.....

Danach bin ich wieder zu dem Papiroen gelaufen und habe mir was zum Abendessen besorgt. Heute war ein Mann am koreanischen Stand und das Essen war wirklich scharf! Puhhhhhhhh…. Aber lecker! Zum Schluss gab es noch Käsekuchen 😊
mein koreanisches Essen: nach der Turmbesteigung hatte ich Hunger!

Danach bin ich am Stroget entlang zum Tivoli gelaufen, und habe meinen Abend im Tivoli verbracht. Das war sehr cool, und ich kann nun einen Besuch im dänischen Tivoli auch von meiner Dänemark Bucket List streichen.
Ein Tivoli ist hier so etwas wie ein dauerhafter Rummel mit Buden (Essen, Souvenirs) Fahrgeschäften wie Achterbahnen und Spielbuden. Die Achterbahnen fand ich alle ziemlich wild, und habe das lieber gelassen. Stattdessen gab es für mich ein par leckere Churros mit Schokoladensauce und Dosenwerfen. Ich hatte mir auch das etwas anders vorgestellt, 90% waren in meinen Augen Essbuden oder sehr sehr teure Klamottenbuden (Mode aus Italien, Pullover aus Norwegen). Richtige Achterbahnen/Aktionsachen habe ich vielleicht nur 6 gesehen, dazu noch einige kleinere Fahrgeschäfte wie Karusells, das was es auf normalen Rummels auch gibt. Und das enttäuschendste: Es gab keinen Trostpreis! Ich habe beim Dosenwerfen 4 von 5 Dosen abgeschossen, beim Stadtfest hätte mir der Mann mit dem Schnurrbart jetzt zumindest einen Kuli gegeben….. Naja, oki, ich hatte Spaß, und das Tivoli ist auch wirklich cool! Wie eine Reise durch verschiedene Erdteile. Ich war in Indien, China, dem wilden Westen und und und. Und wegen dem anstehenden Halloween war auch alles extra cool geschmückt, voller Kürbisse und Lichter. Alles in allem ein Erlebnis, aber hier hätte mir wirklich ein zweiter Mann gefehlt. Wenn ich mit den Bekannten meiner Familie im Hansa-Park gibt, dann gibt es keine Ausreden. Der Vater meiner Freundin schnappt sich einfach ihre und meine Hand und zieht zwei wild schreiende Mädchen zur nächsten Achterbahn. 😊

Nun bin ich wieder in meinem Hotelzimmer, fix und fertig, meine Beine jammern schlimmer als im Pflegepraktikum.  Ich freue mich aber auch schon tierisch auf Morgen, da steht das alles auf dem Plan:
Christianienborg mit Turm,
Wachen von Amalienborg (möchte vielleicht den Wachwechsel noch mal sehen)
Vestre Cemetry

Nationalmuseum (hier bin ich mir noch nicht soooooo sicher, wird eine Spontan Entscheidung) 

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