Aarhus und andere Kleinigkeiten

Hej ihr!
Wird mal wieder Zeit, dass ich etwas erzähle 😊 Am Donnerstag habe ich euch ja mal wieder mitgenommen in meinen normalen Alltag, jetzt wird aber erzählt was ich sonst noch so getrieben habe!
Zuallererst raten wir etwas: Na, habe ich eine Zeitreise gemacht?Was ist denn hier passiert? Lisa goes 18JH?

Freitag war ich mit einigen meiner Schüler zum Himmerlands-Efterskole-Marathon, wo sie einen halb oder Viertel Marathon rannten. Ich hatte Donnerstag Abend wie wild Plakate gebastelt, um meine Gruppe ordentlich zu unterstützen. Meine Kollegen haben nur gelacht und sich über meine Motivation gefreut. Wir sind also in einem Bus zu dem Marathon gefahren, und meine Schüler haben sich warm gemacht. Die zweite Lehrerin rannte auch mit, und somit habe ich meinen Platz auf der Wiese bezogen, auf alle Taschen aufgepasst und meinen Schülern ordentlich zugejubelt. Beim Halbmarathon war einer meiner Schüler nach den ersten 10km sogar dritter, aber dann verletzte er sich. Aber alles in allem waren wir echt gut, ich war tierisch stolz auf meine Schüler. Auch hat sich hier wieder das dänische-Antikonkurrenz-Denken gezeigt. Zwei Schülerinnen sind zusammen gerannt und konnten sich am Ende nicht entscheiden wir als erstes ins Ziel rennen sollte. Also sind sie einfach davor stehen geblieben 😊 Auch war es danach überhaupt nicht wichtig, welchen Platz man belegt hatte, viel eher interessierten die Zeiten, die man gerannt war, der Platz war total unwichtig. Als ich fragte, ob sie wissen, welcher Platz sie seien, wurde ich komisch angeschaut 😊
Letzte Woche Samstag habe ich mir einen kleinen Wunsch erfüllt: Die Schüler waren alle weg, ich hatte mein freies Wochenende, nur war ehemaligen Treffen an meiner Schule. Meine Mentorin hat aber schon vor Wochen gesagt, dass ich da frei habe und nicht hin muss. Ende vom Gedicht: als ich sagte ich bin da nicht da zum Arbeiten haben alle meine Kollegen doof geschaut, und gesagt „Du würdest aber bestimmt etwas finden…..“ Nein, ich hatte 4 Wochen durchgearbeitet, die Woche davor 4 Spätschichten hintereinander gehabt damit ich die Workshop Gäste begrüßen konnte, die alle erst 11 Uhr abends ankamen. Jetzt hatte ich mir einen freien Tag doch mal verdient, oder?
Zurück zu meinem Wunsch: Ich wollte nach Aarhus, Dänemarks zweitgrößte Stadt in Ostjütland und diesjährige Kulturhauptstadt Europas. Meine ToDo Liste für Aarhus war gefühlte Meter lang, und da ich aufgrund ungünstiger Zug und Busverbindungen nur 5 Stunden dort hatte musste ich drastisch kürzen. Letztendlich habe ich mich entschieden, nicht ins Aros (riesen großes Kunstmuseum) zu gehen und mir das für später aufzuheben (zum Glück, habe erfahren das wir da mit der Schule hinfahren. Da hat sich der immer knapp bei Kasse Freiwillige doch gleich mal den Eintritt gespart!) und war stattdessen in Den Gamle Byen (übersetzt: Die alte Stadt). Der beste Weg, Dänemark  zu erkunden, ist nicht mit Reiseführer und Tripadvisor, sondern in dem man Dänen fragt. Der Nationalstolz bzw. Stadtstolz ist hier so groß, ich habe nur eine meiner aus Aarhus stammenden Schülerinen gefragt was sie mir empfiehlt, und sie hat sich 2 Stunden mit mir hingesetzt, mir ihre Lieblingsplätze gezeigt, wo man günstig und gut Mittag essen kann, geheime Tipps, Das war klasse! Am Ende hatten wir einen Stadtrundgang für mich zusammen gestellt, vom Bahnhof über den Rathausplatz zum Aros, schweren Herzens nur durch die Eingangshalle und nicht in die Ausstellungen, auf der anderen Seite wieder raus, und ab zu Den Gamle Byen, danach durch das Latinerkvartet zum Hafen, zu DOK1 und danach die Haupteinkaufsstraße zurück zum Bahnhof. Coole Sache: meine Schülerin arbeitet in Den Gamle Byen! Es ist ziemlich typisch, das Teenager an den Wochenenden oder Ferien in solchen Attraktionen arbeiten, meine Schüler sind ja alle neidisch auf die Handverlesene Gruppe an meiner Schule, die im Legoland arbeitet (jap, ich unterrichte eine Waschechte Lego-Prinzessin in Deutsch) aber ich feier eher den Job von dieser Schülerin: An diesem Platz zu arbeiten muss schon richtig cool sein. Aber meinen Job topt es trotzdem nicht.
Aber alles zurück auf Anfang: Morgens zeitig klingelte also mein Wecker und mit dem ersten Bus aus Skals war ich dann auch schon weg, auf nach Viborg! Natürlich hat es geregnet…. In Strömen. Und eiskalt war es auch (5 Grad)…. Trotzdem musste ich eine Stunde in Viborg auf den Zug warten, und danach ging es auf nach Aarhus!
In Aarhus kurz verwirrt, welchen Ausgang brauche ich (den Bahnhof kenne ich ja inzwischen wie meine Westentasche, war ja schon mein viertes mal dort) aber dann ging es raus, in den Regen. Nach 10 Minuten durchweicht, wie doof, dass ich meine Flitze-Turnschuhe und nicht die wasserfesten Stiefel angezogen habe. Am Rathausplatz war dann auch eine kleine Pause drin, und ich traf ein deutsches Ehepaar im Urlaub, die mich interessiert über mein Leben hier in Dänemark ausgefragt haben. Ja, Dänemark ist immer noch so toll wenn man hier arbeitet und nicht nur auf Urlaub ist. Die Leute sind und bleiben so nett!
angekommen

Danach ging es für mich weiter zum Aros, wo ich als kleinen Trostpreis den Museumsshop besichtigte (wenn ich hier mit der Schule bin ist für so was bestimmt keine Zeit) Und danach weiter zu den Gamle Byen!
Da hoch gehe ich auch noch. Regenbogen, mach doch gefasst!

An der Kasse für den Eintritt habe ich alles auf dänisch Regeln können. Da ich hoffe, das es nicht mein letzter Besuch dort war (ich möchte unbedingt in der Adventszeit noch mal da hin, da soll es besonders toll sein, habe ich gleich noch den Ausführlichen Broschürenbericht mitgenommen, und dann ging es auch schon los!
Es kann los gehen!

In den Gamle Byen stehen sehr sehr viele alte Häuser aus ganz Dänemark, die an ihrem ursprungsort abgetragen wurden, und dann dort wieder 1:1 aufgebaut wurden. Jedes dieser Häuser kann besichtigt werden, und es gibt 3 verschiedene „Zeitalter“: Das 18/19JH, das frühe20JH (1920) und die 70er Jahre.
Los ging es also im 18/19JH. Das Freilichtmuseum hatte mich trotz strömenden Regen sofort begeistert. (Kommentar am Rande: ich habe inzwischen 10kg abgenommen und meine Regenjacke ist mir zu groß. Wie gut, da konnte ich meine Kamera gut vor dem Regen schützen. Habe mich gewundert, warum mich die anderen Besucher so komisch ansehen, bis ich mich selbst mal im Spiegel gesehen habe. Ich sehe aus wie im 8 Monat schwanger: mit meiner Kamera. So könnte ich glatt bei der nächsten Folge Kameramütter-Wenn Freiwillige Kameras kriegen mitspielen!)Es war einfach wunderschön. In einigen Häusern saßen Lebensechte Puppen, in den meisten Häusern waren jedoch Schauspieler, die dort „lebten“. Es wurden Plätzchen gebacken, ein junger man las gerade ein Buch, der Abwasch wurde gemacht, dafür wurde der Stallbursche losgeschickt, vom Fluss Wasser zu holen. Alles unglaublich Echt und Überzeugend. Wenn man ein Haus betrat, konnte man sich mit dem Menschen unterhalten, sie erzählten Geschichten und luden einen ein, dies und jenes doch auch mal zu probieren. Es gab auch eine Apotheke und eine kleine Bäckerei, wo man traditionelles dänisches Gebäck kaufen konnte. Für mich gab es da ein Hindbærbrød, definitiv das beste was ich bis jetzt hier gegessen habe. Als ich aus der Bäckerei raus trat, musste ich fix einen Schritt zurück springen, weil sich da eine Monster kutsche den Weg durch die Gasse bahnte. Der Kutscher zog seinen Hut und lächelte mich an. WoW, wann war ich bitte aus der Zeitkapsel her rausgetreten? Wie konnte man so etwas nur „Spielen“?  Ich war hin und weg. Als ich auf den Hauptplatz trat, fütterte gerade eine Frau in langen bunten Kleidern und mit Haube eine Horde frei laufende Gänse, und jemand pumpte Wasser aus dem Brunnen. Das es immernoch ziemlich regnete bekam ich gar nicht mehr mit. Es war früh, und es waren nur wenig andere Besucher da. Ich hatte alles für mich, ohne zwischen den Schauspielern Menschen in kanllpinken Daunenjacken und Smartphone rumlaufen zu sehen. Es war der Wahnsinn!


Mhmmmmmmm, Himbeerbrot




Für mich ging es danach in das Mansion, ein altes Herrenhaus, und ich habe die wahnsinnige Einrichtung bestaunt. Danach bin ich zum Kanal gelaufen und habe mir die Häuser dort angesehen. Außerdem habe ich eine Getreide-Führung mitgemacht (da musste ich aber bitten, ob es auch Englisch geht.) Ich durfte 5 verschiedene Getreide-Sorten wie Roggen, Hafer etc. Kosten, im Mund zerkauen, bekam etwas über den Anbau und den Nutzen im 18Jh erzählt. So erfuhr ich, das mein geliebtes Roggenbrot eigentlich für die ärmeren Menschen gedacht war. Das schmeckt aber so viel besser als das helle Brot! Das war wahnsinnig cool! 
etwas Proviant gab es auch auf die Hand

Danach ging es für mich in 20JH (ich habe mir natürlich noch viel mehr angeschaut. In meinen Augen war ich in jedem Haus und in jedem Hinterhof, als ich danach die Broschüre gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass ich doch einiges verpasst habe. Aber das war alles soooo viel!) Also 20JH. Es ging los mit einem kleinen Laden, Plakatsäulen, einem Haushaltswarenladen, einem kleinen süßen Haus, und einer Autowerkstatt. Dieser Abschnitt war im vergleich zu dem früheren etwas kleiner, also bin ich weiter in die 70er Jahre gehüpft. Auch hier war alles total Lebensnahe, der Fernsehladen, der kleine Buchladen im Keller, das Mehrfamilienhaus mit den winzigen Zimmern…. Leider wurde hier gerade ziemlich viel gebaut, einige Häuser waren abgesperrt und es gab eine große Baustelle.
In das Auto habe ich mich ja absolut verliebt :) Stand in einem kleinen Hinterhof :)



Dann war ich auch schon am Ende, und bin Richtung Latinerkvartet gelaufen. Hier sahen einige Häuser so aus, als würden sie noch zum Museum gehören. Ziemlich schnell hat es mich an den Kanal mit seinen vielen Brücken gezogen, und ich bin schnell zu H&M abgebogen, mir war soooo kalt, ich habe teilweise gezittert (und das trotz Strickjacke, Fleece und Regenjacke, auf die sibirische Kälte war ich nicht vorbereitet. Gestern hieß es noch 14 Grad und Sonnenschein. Vertraue niemals dem dänischen Wetterdienst!) und habe mir einen richtig dicken Wollpulli aus der Herrenabteilung gekauft. Angezogen, so ließ es sich draußen viel besser aushalten. Von dort aus bin ich dann in die DOK1 gelaufen, habe den atemberaubenden hafenausblick genossen und mir die Skulptur im Parkhaus angesehen. Danach war ich etwas am Kanal schlendern und bin die Bummelstraße eingebogen. Mein Plan war es, ein I Love DENMARK Tschirt zu bekommen, aber für Souvenirläden ist diese Stadt zu Hip. Jaja, ich weiß schon, Souvenirlädenkitsch ist auch nicht so meins, aber denkt an all die Voluntäre die sich in dieses Land verlieben. Und immerhin ist Aarhus die zweitgrößte Stadt Dänemarks! Also einen Souvenirladen hätte es ja mindestens geben können……
Vollkommen durchgeweicht und mit müden Füßen habe ich dann  ein kleines Cafe gefunden, wo es für mich einen Kakao to go gab (eher eine stor varm Chokolade) und ich bin wieder Richtung Bahnhof gezogen. Der Zug 15:54 war meine, wie immer (war auch schon mein 3tes mal in dem Zug) und 18:00 war ich wieder in meinem Skals. Als ich in meiner Schule stand, war ich etwas überfordert mit all diesen Menschen :0 Gamle Elevernes Dag…… Die Jubiläums-Jahrgänge hatten noch ein großes Abendbrot vor sich. Ich habe also mein Zeug ins Gästehaus geschmissen und war in der Küche fragen ob ich helfen kann. Ziemlich schnell fand ich mich hinter dem Geschirrspüler wieder, Geschirr abspülen, einsortieren, aussortieren, abtrocknen, und einräumen. Ich habe innerhalb der nächsten 4,5 Stunden ewig viele Teller gewaschen und getrocknet. Ich war so müde, ich hätte im stehen einschlafen können. Zwischendurch habe ich beim Essen raustragen und Tische abräumen geholfen. Ich war fix und foxy, als es gegen 10 endlich weniger wurde. Nun hatte ich also doch noch gearbeitet 😊
Als ich am Ende das glückliche Gesicht unserer Küchenchefin gesehen habe, die mich überglücklich in den Arm genommen hat und meinte, dank mir könnte sie nun über eine Stunde eher nach Hause gehen, war all die Anstrengung vergessen und ich habe mich tierisch gefreut.
Danach bin ich in mein Bett gefallen und habe ewig lange geschlafen 😊
Den Sonntag hatte ich auch teilweise frei, Abends kamen die Schüler, und Mittags musste ich meinen Besuch vom Bahnhof abholen. Also wurde morgens geputzt, Wäsche gewaschen und mal wieder Dänisch Hausaufgaben gemacht 😊 Gegen Mittag habe ich dann eine Freundin aus Deutschland am Bahnhof abgeholt, zusammen sind wir zur Schule gegangen, und da sie ein paar Tage bleiben würde, haben wir gleich noch eingekauft.
Willkommen in Dänemark Lisa. Nein, nicht ich, sondern meine Freundin! Wir haben den selben Namen, eine Tatsache, die meine Kollegen sehr lustig fanden (hat jemand die Lisas gesehen?) Und meine Schüler auch (Lisaaaaaa? Nein ich brauce nur eine....) Lisa (links) wurde vom Direktor zur besseren Lisa erwählt, weil sie bereit war mit ihm etwas (alkoholisches) zu trinken. Meine Kollegen und ich haben gelacht :)

 Danach haben wir versucht, Playstation zu spielen (es ging erstmal los die Schuleigene Playstation richtig aufzubauen und zwei Controller aufzubauen) und dann habe ich sie beim Fifa spielen geschlagen. Auf einmal, über eine Stunde zu spät, stand auf einmal ein Schüler in der (meiner Meinung nach komplett) abgeschlossenen Schule. Ich habe mich tierisch erschreckt. Wo kam der denn her? Er meinte, eine Tür wäre nicht abgeschlossen gewesen. Oki, wer hat nach dem GED abgeschlossen? Ab jetzt laufe ich immer mit, nicht das es das nächste mal wieder der Einbrecher ist, der so einfach im Forum steht. Ach ja, fragte der Schüler noch, warum stehen hier überall Bierflaschen? Schnell habe ich ihm seinen Dorm aufgeschlossen und bin wie ein Blitz durch die Schule gefegt. Wer hatte gestern aufgeräumt? Ich habe 25 Bierflaschen und etliche Weinflaschen, einige noch halbvoll, und die dazu gehörigen Gläser eingesammelt.
Immer mehr Schüler kamen, und ich war immernoch alleine.So langsam wurde ich nervös. Wann kommen die ersten Lehrer? Zum Glück kamen dann gleich die besagten Lehrer, und ich konnte mich zurück ziehen.
Montag war ein ganz normaler Tag mit meiner Spätschicht, und Dienstag hatte ich den vormittag über frei bekommen, weil ich zum Röntgen musste. Ich habe die Chance gleich genutzt und meiner Freundin etwas von Viborg gezeigt, und Nachmittags hatte ich alleine Outdoor. Die Schüler sollten eine Schnipseljagd für die vietnamesichen Gastschüler vorbereiten. Zusammen mit ein paar Schülern ging ich die Rute ab. Es war wieder total kalt und regnete in strömen. Wir haben und verlaufen, einen Schüler verloren, ich war fertig mit den Nerven, und sind nach zwei Stunden umgekehrt. Als ich klitsch nass im Lehrerzimmer stand und sagte, das ich wieder da bin, haben meine zwei Jungs (die Kollegen mit denen ich mich in Berlin „verlaufen“ hatte gelacht, und meinten nur „Und das hast du dir vorher nicht gedacht? Wir wussten es.“ Jaaaajaaa……
Ein hoch auf Gummisteifel. Bloß ich, Doofie, habe meine Regenhose nicht angezogen. Dachte 3 Hosen (Leggings, Jogginghose und Jogginghose) reichen und machen warm. Fehlanzeige, die unterste Leggings war nicht mehr hellgrau sondern schwarz als wir zu Hause waren, und ich war nass und mir war kalt. 

Mittwoch hatte ich meinen Dan-Dag voller Mathe und Physik, und zum Schluss durfte ich einen kranken Lehrer vertreten und habe selbst in Cambridge Physik unterrichtet. Das war total cool.
Donnerstag habe ich nur alleine Unterrichtet, aber das wisst ihr ja schon. Ich habe meine Kollegen ganz schön verblüfft, als ich im Lehrerzimmer davon erzählt habe, wie ich nicht nur rum saß sondern auch richtig „Unterrichtet“ habe, den Schülern Experimente und Animationen vorgeführt habe. Jetzt darf ich das vielleicht öfters machen 😊 
Freitag hatten wir Motionsdag, da machen alle Schulen in Dänemark einen Sporttag. Meine Schüler mussten in einen 11km entfernten Wald radeln (und später wieder zurück) und danach dort einen Sternenlauf, also von einer Ausgangsstation aus immer zu einer Station etwas weiter draußen Joggen, dort Teambuilding, Sport oder Knobelaufgaben machen. Ich hatte eine Knobelaufgabe: 3 Missionäre und 3 Kannibalen leben auf einer karibischen Insel friedlich zusammen. Dann bricht der Vulkan aus und sie müssen alle per Kanu auf die benachbarte Insel evakuiert werden. Das Problem: Die hungrigen Kannibalen wollten die Misionäre essen, sobald sie mehr als die Missionäre auf einer Insel waren. Und da wir alle nette Skals Schüler sind und jedes Menschliche Leben zählt, wird kein Missionär gegessen und kein Kannibale zurück gelassen.
Einen Tag im nass-kalten Wald. Nicht ohne meinen Tee!

Meine Freundin hat die Station gemeinsam mit mir betrieben


Die Schüler hatten viel Spaß, und als wir zu Hause waren ging es für alle in die Ferien! Ich hatte noch eine Reception, eine feierliche Verabschiedung eines Kollegen, der in die Pension ging. Als ich aus meinem Gästehaus in die Mensa getreten bin, wurde ich mal wieder von den dänischen Traditionen eiskalt erwischt. Der Händegeben Kreis! Alle Anwesenden stellen sich in einen Halbkreis, und wenn man ankommt, muss man jedem die Hand geben und sich vorstellen. Auch wenn man heute schon 3 Stunden im kalte Wald miteinander gearbeitet hat. Schnell bin ich ins Lehrerzimmer geflüchtet, wo meine Mentorin noch war. Sie wusste sofort was los ist (ich war ja beim letzten mal damit schon etwas überfordert als es nur meine 30 Kollegen waren, jetzt waren es 100 Mann) und ich habe es dann gemeinsam mit ihr gemacht. Die Tradition ist wirklich schön, und ich mag sie sehr, sie drückt viel Respekt aus, aber es ist auch sehr unangenehm das alleine zu machen.
Danach gab es viel gutes Essen, lange Reden und einige Tränchen. Und dann hatte auch ich endlich meine Ferien!

Samstag habe ich für meinen Kopenhagen-Urlaub gepackt, geputzt und klar Schiff gemacht, mittags hat mich meine Mentorin spontan eingeladen, mit ihr und meinen Gastbrüdern in die Schwimmhalle zu gehen, wo ich viel mit den Jungs herumgetobt habe.

Und heute Morgen ging es für mich los, ab nach Kopenhagen! Jetzt sitze ich hier in dem Bus, blogge und habe schon fast die Hälfte weg. Kopenhagen, ich komme! 

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