Outdoorwochenende

Hej meine Lieben!
Ich sitze gerade in einem Bus nach Berlin und dachte, die vielen Stunden Busfahrt kann ich ja mal etwas sinnvoll nutzen und meinen Blog auf den neusten Stand bringen. Hier also der versprochene Beitrag zum Outdoor Wochenende.

Nachdem ich mit meinem Bus vom Trip zu dem Kunstmuseum wieder gekommen bin, ging es diret weiter. Ab ins Audi, Wochenend-Meeting. Den Schülern wird die Rute gezeigt, die sie gleich mit dem Rad radeln werden. 11,8km. Zum Glück hat mir gestern ein Kollege angeboten, mich im Auto mitzunehmen. Heimlich habe ich mich also diebisch gefreut – bis besagter Kollege mit einem entschuldigenden Blick auf mich zu kam und meinte er könne mich doch nicht mitnehmen. Ich war so stinke! Aber oki, ich hatte noch 17 Minuten um mein Zeug zu packen, es zum Trailor zu schaffen und mich startklar zusammen mit meinen Rad auf den Hof zu stellen. Ausgestattet mit einer quietsche gelben Warnweste ging es auch schon los. 48 Schüler und 3 Lehrerinnen raddeln los. Nicht lange zusammen versteht sich. 
VorRadeln-Selfie

Pause, alles voller Warnwesten

Ich war die letzte (war ja klar) und wurde von meiner Kollegin (fährt am Wochenende mal fix 69km mit dem Rad) kräftig angetrieben da ich zu langsam war. Aber immerhin habe ich auch die Berge durchgehalten. Viele Schüler sind dort abgestiegen, aber ich habe fleißig weiter gestrampelt. Wäre ich abgestiegen, wäre ich nie wieder aufgestiegen. Zwischendurch gingen 2 Räder kaputt und ein Mädchen hatte einen kleinen Unfall, nix schlimmes, hat sich nur erschreckt. Gegen 17 Uhr (nach anderthalb Stunden, eindeutig zu lange in den Augen meiner Kollegen) waren wir am Campignplatz der Spejderklinten. Nach einem kurzen Snack wurden alle Zelte und Shelters (Unterkünfte aus Holz und Plane) aufgebaut und die Plätze verteilt. ZU meinem Glück gab es danach auch schon was zu Essen 😊 Ich hatte so Hunger. Und richtige Toiletten, das hatte ich mir so gewünscht.

Ich würde in einem Zelt mit meiner Gastfamilie (Meiner Mentorin und ihren Kindern die uns an diesem Wochenende „unterstützten“, also nicht alleine zu Hause bleiben sollten) schlafen. Wir haben unser Zelt aufgebaut (Hat irgendwie nur so mäßig geklappt) und das Zeug rein geschafft. Danach ging es auch schon an den Fjord, also den Klippenweg runter an den Strand. Man hatte von dort aus einen tollen Ausblick an die Ulbjerg Klinten, da wollte ich auch noch unbedingt hin.
Am Fjord ging gerade die Sonne unter, das war wunderschön. Wir haben Kanus und Rettungswesten mitgebracht und nun wurde fleißig auf dem Fjord gepaddelt. Ich habe leider keine Gruppe gefunden, die mit mir paddelt. Alle waren schon voll. Das war das erste mal, dass ich über meine Sonderstelung (dreiviertel Lehrer, viertel Schüler) echt traurig war, denn viele Schüler wissen noch nicht so richtig, was sie mit mir „anstellen“ sollen. Bin ich ein Freund? Naja, eher nicht, oder würde ein Freund ihnen beim Reinigen auf Schritt und Tritt mit erhobenen Finger folgen und sagen „Da hast du noch nicht geputzt!!!!“ Mhm, das ist halt etwas schwer für alle beteiligten. 😊
 
Der Weg zum Fjord

Sonnenuntergang an Fjord



Danach gab es ein Lagerfeuer (aus Frust über das verpasste Kanu fahren habe ich sehr viele Marshmallows gegessen) das war sehr schön. 
unser verbranntes Popcorn - frisch über dem Lagerfeuer gemacht, aber am Boden leicht angebrannt. Lecker war es trotzdem :)
Und ich habe noch etwas Sterne geschaut, bis wir die Schüler ins Bett gebracht haben. Wir Lehrer haben uns danach in der Lehrerhütte getroffen und Gummibärchen gegessen und etwas getrunken um den Tag zu reflektieren. Das war schön. Oki und sehr lustig. Der Süßigkeitenbeauftragte (Ein Lehrer, also MANN, der Süßigkeiten fürs Süßigkeitenrennen besorgen sollte, die wir nun gekostet haben) hat unteranderem Lakritze in Form von Damenunterwäsche und so gekauft. Wir (Frauen) mussten sooooo lachen und er ist hochrot angelaufen. Na hoffentlich essen die Schüler morgen die Süßigkeiten schneller, als dass sie das bemerken.
In dem kleinen Schuppen (in den nur die Lehrer durften, mit Küche und eigenem kleinen Bad) gab es auch eine Kuschelecke voller Sitzsäcke. Scherzhaft habe ich noch zu meinen Kollegen gesagt „Wenn es mir heute Nacht im Zelt zu eng wird, gehe ich hier her“. Naja, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt….
Danach ging es auch für mich ins Bett. Und es war so, so sooooooo kalt. Ich hatte 2 Pullover, einen Hoodie und eine Fleecejacke übereinander an und habe so gebibbert. Und dann habe ich mir noch meine Mütze aufgesetzt…. Eindeutig zu kalt. Und mitten in der Nacht ist dann auch noch das Zelt auf meiner Seite eingebrochen….. War also eine lustige Nacht. Am nächsten Morgen bin ich also ziemlich früh aus dem Zelt gekrochen und ab in den Lehrerschuppen. Und wenn habe ich dort in den Kuschelsäcken gefunden? Richtig, meine schlafende Kollegin Nr. 2. Ihr war es über Nacht auch zu kalt geworden und sie hat sich ins Haus verkrümelt. Lachend bin ich ins Bad, habe mich frisch gemacht und danach erstmal für meine Kollegen und meine Gastbrüder einen schönen heißen Tee gekocht. Ich war der Held des Tages 😊

Viel später standen dann auch meine Schüler, von der Kälte getrieben, auf, und standen bibbernd am „Frühstücksbuffet“ (Brötchen, Wurst und Butter auf einem Baumstamm). Die 5 Kannen Tee die ich gekocht habe waren im Nu alle und alle riefen nur noch „Lisaaaaaaaaaaaa! Teeeeeeeeeeeeeeeeeeee!“ 😊 Die Schüler mussten danach die Zelte abbauen, während ich mit meinen Kollegen (inzwischen waren noch viel mehr zur Unterstützung gekommen) das Slik-Race (Süßigkeitenwettrennen) vorbereitete. An verschiedenen Abenteuerstationen mussten die Schüler sich Süßigkeiten verdienen. Meine Station war ein aufgespanntes Netz zwischen zwei Bäumen, dass die Schüler als Gruppe gemeinsam durchqueren mussten. Sie mussten sich also gegenseitig tragen, Huckepack nehmen usw. Es war sehr lustig, aber immer noch richtig Kalt! Ich hatte eine Kanne voller Tee (Ein hoch auf meinen Kollegen der für die Verpflegung verantwortlich war und sich daran erinnerte, dass ich nur Tee und keinen Kaffee mag). Also gab es für mich Schwarzen Tee (zum munter werden) im Verhältnis 1:1 mit Zucker gemischt  o.O Davon habe ich an diesem Tag ungefähr 3 Kannen getrunken, sonst wäre ich nach der kurzen schlaflosen Nacht im Stehen eingeschlafen.
mein Lager für die Zeit, und natürlich SÜßES!!!!

Mich gab es an dem Tag nur im Tee-Combopack

warten warten warten auf die nächste Gruppe.... zu mir mussten sie immer erst mal 800m wandern, da sie vom Kanu fahren am Fjord kamen. Also habe ich fleißig gewartet.

Nach dem Slikrace gab es auch schon Mittag und dann ging es auch schon zurück zur Schule. Richtig Stolz war ich am Ende der zweiten Radtour. Die 11,8km waren nur noch halb so schlimm und ich bin zwar als letzte, aber ohne abzusteigen und ohne Pause nach gut 50min angekommen. So langsam werde ich richtig gut was das angeht 😊

Den Rest des Wochenendes haben wir alle ruhig gemacht (bis auf meinen Mückenausflug an die A) und uns erholt 😊

Am nächsten Wochenende war ich übrigens zu Besuch bei einer Kollegin, die mich auf ein Countrykonzert in Viborg eingeladen hat 😊 Danach durfte ich bei ihr zum Mittagessen bleiben und ihre Kinder kennenlernen. Zusammen mit Freunden von ihr haben wir dann noch einen Brettspiele Nachmittag gemacht.


Genau, das war also mein Bericht zu Outdoorwochenende 😊 Ich werde jetzt noch einen schreiben, bis es in einer Stunde eine etwas größere Mittagspause gibt. 

Farvel meine Lieben!

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