Ein Besuch der Vikingerhauptstadt

Hej meine Lieben!
Heute dreht sich alles um VIBORG!!!!

lange gab es nix neues von mir, meine letzte Woche war voller schöner, aufregender Ereignisse, sodass mir kaum eine Minute zum Luft holen blieb. Aber fangen wir ganz von vorne an.....
Letztes Wochenende war eigentlich schön ruhig, Freitag Abend hatten wir unsere Pflichveranstaltung und haben einen Filmeabend gemacht, für den ich mit ein paar Mädels Cookies und Schokokuchen gebacken habe :)

Heute vor einer Woche stattete ich der alten Hauptstadt Dänemarks, Viborg, einen kleinen Besuch. Der Ort ist quasi "gleich um die Ecke", also 15km und 22min (und 30Kr Busticket, also ca. 4€) entfernt. Eine meiner Kollegen meinte, dass es dort einen tollen Wollshop gibt, und ich wollte mich davon selbst überzeugen (dabei ist es natürlich nicht geblieben) Viborg steht sowieso auf meiner Wunschliste, es ist einfach eine sooooo schöne Stadt mit viel Geschichte und schönen Museen. Bei ein paar habe ich schon reingeschnuppert und mich nach Ermäßigungen für Freiwillige erkundigt. Was das angeht ist Dänemark echt schlecht ausgerüstet, Freiwillige bekommen kaum Rabatt, weder auf Museumstickets, noch Bustickets oder anderes. Hier zähle ich also überall als normaler Erwachsenener, in anderen Ländern würde man als Freiwilliger noch den ermäßigten Preis bekommen. Aber hier heißt es, in den sauren Apfel beißen, Dänemark ist teuer aber wunderschön!

Also, nach einem anfänglichen "Verdammt ich habe den Bus verpasst, dann habe ich mich umsonst geschminkt" Panikanfall um 9 Uhr morgens konnte es also los gehen (Die Busse sind hier nicht Fortbewegunngsmittel Nummer eins, sie sind unpünktlich, unzuverlässig (fahren zu früh oder kommen zu spät) und echt teuer. Wer kann nimmt das Fahrrad. Aber bis nach Viborg packe ich das nicht....) Ich war ziemlich fix in Viborg "Downtown" da der Bahnhof zentral liegt. Das Viborg wunderschön ist, davon durfte ich mich ja schon zu verschiedenen kleineren Besuchen (Bürgerhaus, Bahnhof etc.) überzeugen, nun wollte ich also die Altstadt sehen. Und die hat es mir echt angetan!
Wie so ziemlich jedes Haus hier besteht die Altstadt Viborg aus kleinen, süßen, alten Backsteinhäusern mit kleinen, versteckten Parks und schönen Alleen. Ein kleiner Schatz also!
Die Innenstadt ist fast vollständig zu einem "Shopping-Fußgänger-Gebiet" umgebaut, für seine vielen Shoppingmöglichkeiten ist Viborg also bekannt. Viele davon sind verziert, mit dänischen (dem Nationalstolz der Dänen muss glaube ich ein extra Post gewidmet werden) und europäischen Flaggen oder bunten Regenschirmen die quasi "von der Decke hängen" hier, seht selbst:

Traumhaft oder? 


Viborg ist Teil des Programmes im Bezirk Aarhus/Midjylland bei der Kulturhaupstatdt 2017
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Der Nationalstolz der Dänen und die Flaggenliebe ist nicht zu übersehen

Mein Ziel war die Kathedrale, Viborg Domkirke, die Innen vollständig mit Gemälden eines berühmten dänischen Künstlers ausgestattet ist, und so das Testament wie in einem Bilderbuch erzählt. Das musste ich sehen! Leider war ich, Morgenmensch von Überzeugung, zu früh und die Kirche hatte noch nicht auf. Zum Glück war der anschließende Klostergarten schon auf, da konnte ich mir diesen wunderschönen öffentlichen Garten (mit Apfelbäumen, Himbeersträuchern und Kamillenfeldern, an denen sich Viborgs Bewohner frei bedienen können) etwas genauer ansehen. Richtig Hyggelig! Das in Dänemark die Gemeinschaft groß geschrieben wird, merkt man oft an solchen Kleinigkeiten. Dänemark ähnelt zwar in einigen Fällen Deutschland, unterscheidet sich beim genauen hinsehen aber gewaltig in Lebensstil, Art der Menschen und Umgebung. Etwas, dass viele Menschen nicht wahrnehmen.
Das nächste mal muss ich mein Makro mitnehmen. Das war zu Hause geblieben, wozu brauche ich das schon bei einem Städtetrip? Naja, dafür, mein liebes Gehirn! Merke es dir fürs nächste mal!

Domkirke mit Klostergarten


Die Domkirke hatte aber immer noch nicht auf. Also bin ich zu den berühmten Viborger Seen geschlendert, eigentlich sind es zwei, die nur durch eine schmale Brücke getrennt werden. Sehr schön, das Wasser war super klar und es gab viele Enten und wie, scheinbar überall in Dänemark, Möwen. An ein was muss ich mich hier definitiv noch gewöhnen: Wenn man an einen See, Bach etc geht, hat die Umliegende Umgebung as selbe Niveau. Anders als zu Hause stolpert man nicht erst ein zwei Meter die Böschung hinunter und schlittert dann ins Wasser, nein man skipt den Part mit der Böschung und steht plötlich im Wasser. So ging es mir. Verträumte Lisa läuft durch den Park, fragt sich wo die Seen sind, hört Enten schnattern, dreht sich um, läuft aber gerade aus weiter, und pfatsch, da war der Fuß fast im Wasser...... Fast. Im Schilf um genau zu sein. :D Ja, ich bin tollpatschig, aber wenn man es anders gewöhnt ist, fragt man sich wirklich, wo denn auf einmal das Wasser herkommt :)


Die Ablenkung: Die Enten :)


Naja, den Fuß konnte ich vor seinem unfreiwilligen Bad retten und mir weiter die wunderschöne Parkanlage ansehen, bis es, kurz vor elf, endlich zur Domkirke ging. Dort war ich nicht die einzige, und zusammen mit vielen Besuchern aller Altersklassen schaute ich mir die Kirche an. Wirklich unglaublich, definitiv eine der schönsten Kirchen die ich je gesehen habe (und, durch gewisse Familienmitglieder, kenne ich seeeeeeeeehr viele) Seitdem ich mich für Kunsttheorie so unglaublich begeistere, finde ich auch Kirchen und deren Symbologie und Kunst wesentlich interessanter. Gerade hier in der Domkirke gab es viel zu bestaunen. Zum einen die an die Kalkwand gemalten Bilder von Skovgaard, die in ihrer Technik und detailtreue ein wahrer Traum sind, und durch die Farbwahl richtig strahlen und wunder, wunderschön sind, als auch die bemalte Holzdecke im Kirchenschiff und die großen Kuppeln am Altar, bemalt mit Engeln und den Aposteln, wo man hinsah war es ein Traum und wirklich wirklich toll. Ich mag es, wie in Kirchen der Symbolgehalt von Bildern mit Funktionen verknüpft ist, und das man hier das Testament (angefangen bei Adam und Eva über das Abendmahl zu der Kreuzigung war alles dabei. Abr oki, ihr seit nicht hier um euch meine semi proffessionelle Schwärmerei über Kirchen, Kunst und Architektur durchzulesen, also breche ich jetzt hier mal ab :)

Seifenkistenrennen in der Innenstadt. Sehr sehr lustig!

Nach dem Besuch bei der Kirche bin ich noch mal die Einkaufsstraßen langgebummelt, jetzt hatten sie ja auf. Ich war in ein paar Geschäften, hauptsächlich für dänisches Design, und habe getrauert das ich nicht zum einrichten meiner Wohnung mal fix nach Viborg fahren kann. Skandinavische Möbelhäuser sind denke ich immer ein Traum. Vielleicht kann ich mir aber eine Kuscheldecke als Souvenir mitnehmen? Wir werden sehen, ein gutes Andenken wäre es auf jeden Fall!
Natürlich habe ich auch das ein oder andere gekauft, hauptsächlich "Schulkram" den ich hier brauche, und mein Stadteigener Supermarkt keine Schreibwarenabteilung hat. Gerne hätte ich auch irgendwas mitgenommen, was mir die Ordnung in meinem Zimmer ohne Regal erleichtert (im Moment fliegt alles durch die Gegend oder liegt auf dem Fensterbrett) aber inzwischen bastel ich kleine Schachteln um das Problem zu lösen, die kann ich später einfach wegschmeißen. Freiwilliger bedeutet neben vielen Erlebnissen und Arbeitserfahrung auch Kreativität in der Lebensgestaltung, den man zieht zwar um, aber nicht "auf Dauer". Das macht es manchmal etwas kompliziert.
So ein Einrichtungshaus von Innen

Danach ging es für mich noch in ein Schokokuss Cafe (die dort selbst gemacht werden) und ich habe mir eine heiße Schoki gegönnt. Mhmmm, so lecker und gleich doppelt so gut weil ich sie ganz alleine auf dänisch bestellen konnte! YES!!!!!!!
Flödleboller sind in Dänemark sehr beliebt (zum Essen und in Zungenbrechern)

Nun musste ich nur noch eins: Geld abheben.... Das war ein kleines Abenteuer.... Ich bin zum nächsten Bankautomaten, habe meine Karte reingeschoben, und auf einmal ganz schön doof aus der Wäsche geschaut. das der Automat auch nur dänisch mit mir redet, das habe ich nämlich nicht bedacht. Auf einmal waren da komische Wörter, ich bekam Panik. Was heißt das? Hat der Automat meine Karte gefressen? Bekomme ich die nicht mehr wieder? Verdammt was mache ich jetzt?! (Spoiler: Dort stand bitte warten) nach gefühlten Ewigkeiten konnte ich endlich Geld abheben, habe dabei noch mit und ohne verwechselt, keine Quittung bekommen, mich schwarz geärgert und hatte meine Karte wieder sicher bei mir. Puhhhhhhh....... Oki, das bekomme ich das nächste mal besser hin!!!! In meinem Wolladen kann man nämlich nicht mit einer ausländischen Karte bezahlen, und ein dänisches Konto kann ich nicht ohne CPR Nummer eröffnen, die bekomme ich nicht ohne Aufenthaltsgenehmigung, und die bekomme ich nicht ohne das meine Schule mir ein paar Dokumente ausstellt. Und das braucht natürlich vor allem eins: Zeit. Also muss ich da noch warten....
Nach meiner kleinen Shoppingtour ging es also mit einem vollen Rucksack (Schulzeug, Kuschelwolle, eine dänische Fahne für mein Zimmer) zurück zum Bus. Die Fahne war etwas groß und schaute deshalb oben aus meinem Rucksack raus. Mir macht so was ja nix, aber als ich zurück an meiner Schule war, kam mir eine sehr aufgeregte ältere Dame (hat ihren Enkel besucht) hinterhergerannt und wollte mir zum Geburttag gratulieren. Upps, da habe ich wohl mal wieder nicht dänisch genug gedacht: Wenn man Geburtstag hat, ist es Pflich eine Flagge zu hissen und kleine Flaggen überall zu verteilen, wo man vielleicht ist (oki das ist vielleicht nicht Pflicht, aber es scheint so). Deshalb ist an meiner Schule auch ständig irgendwo eine Dannebrog zu sehen, weil immer jemand Geburtstag hat (und natürlich, weil Dänemark seine Flagge liebt und man nie genug Flagge zeigen kann). Naja, der netten älteren Dame habe ich erstmal alles erklärt und wir haben beide darüber gelacht.

Nun muss ich euch noch jemanden Vorstellen: Unser Maskottchen! Nein, natürlich nicht wirklich.... Aber die Schüler lieben ihn, wollen ihn füttern und haben ihn Ghost genannt. :) Ich habe natürlich das Füttern und streicheln verboten, so richtig gesund sieht er nicht aus.... Naja, ich nenne ihn Peter. Unser kleiner schwarzer Fuchs :)
Ist durch ein Fenster aufgenommen, deshalb ziemlich unscharf

Für mich stand an dem Wochenende keine Pflichaktivität an der Schule mehr an, nur Putzkontrolle, weshalb ich danach einen freien Tag genießen konnte und mir überlegt habe, wie ich mich am besten auf unsere 10km Fahrradtour vorbereite.... Aber davoin das nächste mal mehr. :)
Farvel meine lieben!

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