Aus dem Leben eines Volunteers Teil 1
Hi ihr!
Ich dachte, heute mache ich mal einen etwas anderen Post und plaudere mal etwas aus dem Nähkästchen: Wie ist das Leben eines Volunteers so? Was habe ich schon gelernt (oder auch nicht?) Und was gibt es noch zu erleben? Da erst ein sechstel meines Freiwilligendienstes um ist (Ohhhh nein, schon o.O for sören, kann mal bitte jemand die Zeit anhalten? Das geht mir hier eindeutig zu schnell!) , werden hier bestimmt noch ein Teil zwei oder drei Folgen :)
Also, was ich schon gelernt habe (oder eben auch nicht):
Ich dachte, heute mache ich mal einen etwas anderen Post und plaudere mal etwas aus dem Nähkästchen: Wie ist das Leben eines Volunteers so? Was habe ich schon gelernt (oder auch nicht?) Und was gibt es noch zu erleben? Da erst ein sechstel meines Freiwilligendienstes um ist (Ohhhh nein, schon o.O for sören, kann mal bitte jemand die Zeit anhalten? Das geht mir hier eindeutig zu schnell!) , werden hier bestimmt noch ein Teil zwei oder drei Folgen :)
Also, was ich schon gelernt habe (oder eben auch nicht):
- alleine um 6:46 aufzustehen ist definitiv schwerer als gemeinsam mit der Familie um 5:25 (und das Bett schrieeeeee: Nein Lisa bleibe hier, dort draußen in der feindlichen Welt ist es kaaaaalt!!!!!!) Aber das ist noch halb so wild, wenn die Schüler eingemummelt in ihrer Bettdecke im Unterricht sitzen, dann sollte ich das vielleicht auch mal probieren....
- Stelle dich nie, nie niemals zwischen 150 Jugendliche und dem Abendessen. Niemals. Das ist wie sich zwischen 150 hungrige Löwen und dem Steak zu stellen. ganz falsch.
- Man gewöhnt sich schnell an etwas. 6 Mahlzeiten am Tag? Bekomme ich inzwischen gut hin. :) Apropos, gerade (21:00) Gibt es Abend-Refreshment! ich muss dann mal kurz weg..... (21:03) oki, bitte nicht böse sein, dass ich euch versetzt habe. Es gab frisch gebackenen Schoko-Zuchini Kuchen ohhhhhhhh wie ich inzwischen diese Zwischenmahlzeiten brauche....
- das bringt mich zum nächsten Punkt: Die Küchenfrauen sind Engel undercover. Backen den besten Kuchen, backen frisches Roggenbrot, helfen in der Not (ich sage nur akute Unter-Kuchung) und kümmern sich sogar um dich, wenn du mal nicht in der Schule bist. Die To-Go-Burger sind der Wahnsinn! Und alles Bio vom Bauernhof neben an :)
- Eine Sprache lernt man nur durch sprechen! Und da die Küchenfrauen die einzigen sind, die es mit viel Geduld aushalten, mir alles auf dänisch auch 6 mal zu erklären, bis ich es auch ohne ein Wort Englisch begriffen habe, kann ich mich inzwischen wirklich gut über Essen unterhalten. :)
- Trotzdem braucht der fleißige Volunteer auch seinen eigenen Kram, deshalb sollte der Kühlschrank immer voller Schokomilch und Tütensuppe sein. Gerade letzteres geht in geeigneter Menge (und mit einem Roggenbrot-Rempftel aus der Küche) auch als vollwertige Mahlzeit durch, wenn man bei der Fahrradtour die Essenszeit verpasst hat
- Aber in der eigenen Küche gilt leider: Der Abwasch macht sich nicht von alleine! Uppppps.... und wie war das dann zu Hause?
- Und das selbe gilt auch für die Wäsche. Schneller als man denkt, steht man plötzlich ohne frische Hosen, Shirts oder Unterwäsche da. Soll auch schon vorgekommen sein....
- ...das ist aber keinesfalls nur meine Schuld! Ich schwöre (und lerne ja noch). 2 Waschmaschinen für 150 Mann sind definitiv zu wenig. Ständig ind die besetzt!
- Die Lösung: Waschen wenn die Schüler (noch) schlafen, oder in der Schulzeit.
- Besagte Wäsche will natürlich auch aufgehängt werden. Und merkt euch eins: Wenn man Socken nicht gleich paarweise aufhängt, finden sie auch später nicht mehr zusammen!
- Apropos Socken: warum ist die rechte Socke immer dunkler als die linke? Ständig wasche ich eine Socke in der hellen, und eine drei Tage später in der dunklen Wäsche und denke immer wieder, jemand mobst mir meine Socken von der Leine...
- Und besagte Wäsche muss auch abgenommen werden. Auch das geschieht nicht von alleine, und wenn einem 23:37 dann, nach dem Zubettgehen der Schüler und schon im Halbschlaf noch einfällt "Mist, DIE WÄSCHE!" Jap, dann wird einem das erst so richtig klar.
- Um es nur am Rande zu erwähnen: So ein Zimmer bleibt auch nicht von alleine sauber...
- Und mann kann sich so oft vornehmen, nur noch mit Socken ins Schlafzimmer zu gehen, man wird immerwieder mit den dreckigsten Wanderschuhen der Welt im Schlafzimmer stehen, weil man "Nur mal kurz die SD Karte wechseln wollte" oder "Der Akku alle war" und sich darüber ärgern wie blöde..... (sowas passiert natürlich immer beim frisch gewischte Boden, ist so eine Art Gesetz)
- Ein Freiwilligendienst oder eine Zeit im Ausland ist das was man daraus macht.
- Ich bin mutiger als ich denke, und ängstlicher als ich es sein sollte
- Zeige niemals jemanden, wie gut du eine Sprache schon sprichst..... Nach dem eine Lehrerin mitbekam, wie gut ich mich mit meinen Gastbrüdern unterhalten kann, wurde bestimmt, das Meeting jetzt für mich nicht mehr extra auf Englisch abgehalten werden.
- Aber auch da gilt: Mund auf! Ich muss mich mehr trauen, wirklich zu Reden und nicht gleich auf Englisch zurück zu greifen....
- Wenn um einen rum 24/7 alle Jogginghosen tragen, ist es echt schwer, morgens zur Jeans zu greifen. Oft saß ich schon in der Frühstückspause im Lehrerzimmer, habe Tee geschlürft und war innerlich stolz darauf, dem Jogginghosen-Trieb einen weiteren Tag nicht nachgegeben zu haben. Klappt nicht immer, aber wir sind hier eine Efterskole. Der offiziell einzige Ort in dem Socken in Latschen getragen werden dürfen, besagte Latschen überall und immer getragen werden, Unterricht, Essen, Freizeit, und wo die Kombi Latschen und Jogginghose zur Perfektion gebracht wird.
- Anderes Land, andere Sitten. Schüler dutzen Lehrer, dürfen ins Lehrerzimmer, dürfen Kapuzen im Unterricht tragen, machen alles am Computer (natürlich ist mit alles auch Sachen gemeint, die sie nicht im Unterricht machen dürfen) und und und .... die Lehrer haben mich schon oft beschmunzelt, wenn ich mal wieder total schockiert im Lehrerzimmer stand, weil niemand dem Jungen sagt, das man im Unterricht nicht Musik hört oder das man seine Mütze im Schulhaus absetzt.....
- Dänen haben ein anderes Kälteempfinden. Erster Unterrichtstag, ich stehe mit Schal, Strickjacke, Shirt, langer Jeans vor den Schülern und friere, während der Lehrer neben mir in Sandalen und kurzer Hose ruft, das die Fenster geöffnet werden sollen..... Jap, und die Heizung funktioniert übrigens frühestens in Oktober, bis dahin bin ich ganz offiziell eine Zwiebel! Jacke, Jacke und ... Jacke?
- Und die üblichen 0815 Sachen: Ohne Regenjacke heißt es ganz schnell Land unter
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